Österreich nimmt 500 Syrien-Flüchtlinge auf

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Österreich nimmt 500 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien auf. Das kündigte Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) heute gegenüber der ZIB an.

Wann die Flüchtlinge kommen sollen und wo sie genau untergebracht werden, ist derzeit noch ungewiss. Man wolle Frauen, Kinder und Christen bevorzugen, sagte Spindeleggers Sprecher Alexander Schallenberg. Das Innenministerium werde mit internationalen Flüchtlingsorganisationen, allen voran der in Wien beheimateten International Migration Organisation (IOM) das weitere Vorgehen besprechen. Innenministerin Johann Mikl-Leitner (ÖVP) hatte sich noch im Juni gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien gestellt.

Appell aus Deutschland

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor die Bevölkerung in Deutschland dazu aufgerufen, Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien „bei uns willkommen zu heißen“. Der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte die anderen EU-Staaten erneut auf, ebenfalls syrische Flüchtlinge aufzunehmen.

Die Bundesrepublik hatte im März zugesagt, 5.000 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Zuletzt hatte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück den Bund und die Kommunen aufgefordert, mehr Menschen aus Syrien Zuflucht zu gewähren. Denn insgesamt sind mehr als 1,9 Millionen Syrer aus dem Bürgerkriegsland in die benachbarten Staaten geflohen. Besonders betroffen sind Jordanien, die Türkei und der Libanon.