Autor Wolfgang Herrndorf 48-jährig verstorben

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Der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf ist tot. Der Autor des Bestsellers „Tschick“ starb in der Nacht auf heute nach langer Krankheit mit 48 Jahren in Berlin an Krebs, wie der Rowohlt Verlag in Reinbek bei Hamburg mitteilte. Nach den Worten seiner Kollegin und Weggefährtin Kathrin Passig erlag er jedoch nicht seinem Krebsleiden.

„Er hat sich gestern in den späten Abendstunden am Ufer des Hohenzollernkanals erschossen“, schrieb Passig im Kurznachrichtendienst Twitter. Sie kündigte zudem in Twitter einen entsprechenden Eintrag in Herrndorfs Blog an.

Durchbruch mit „Tschick“

2010 hatte der gebürtige Hamburger mit seinem Roman „Tschick“ den Überraschungserfolg des Jahres gelandet. Das Buch stand monatelang auf den Bestsellerlisten, erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 und hat sich inzwischen mehr als eine Million Mal verkauft.

Nur wenige Monate vor dem Druck des Romans wurde bei Herrndorf ein bösartiger Gehirntumor diagnostiziert. Prognose: nicht heilbar. Seither gab er in seinem Blog „Arbeit und Struktur“ (Wolfgang-herrndorf.de) regelmäßig Auskunft über sein Leben mit dem Tod.

Er brachte trotz allem auch seinen nächsten Roman „Sand“ zu Ende, ein Vexierspiel um Gewalt und Verfolgung, Selbstsuche und Tod. Der rätselhafte Agententhriller aus der afrikanischen Wüste trug ihm 2012 den Leipziger Buchpreis, später zusätzlich eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis ein.