Unklarheit über Zahl der Beteiligten
In Indien ist erneut ein Frau Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Eine Fotoreporterin sei in einer stillgelegten Textilfabrik in Mumbai von mehreren Männern missbraucht worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Journalistin sei am Donnerstagabend mit einem Kollegen unterwegs gewesen, um für einen Bericht Fotos aufzunehmen.
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Zwei Männer hätten die Frau, die Anfang zwanzig sei, gefragt, ob sie eine Genehmigung dafür habe. Ein weiterer Mann sei hinzugekommen, und dann sei sie vergewaltigt worden, sagte Polizeikommissar Satyapal Singh im indischen Fernsehen. In anderen Berichten war von noch mehr Beteiligten die Rede.

AFP/Indranil Mukherjee
Polizisten vor dem Spital, in dem das Opfer behandelt wird
Begleiter zusammengeschlagen
Singh zufolge wurden zehn Menschen vernommen. Ein Mann wurde festgenommen, vier weitere identifiziert, wie die Zeitung „Times of India“ online berichtete. Zwei Männer schlugen laut der Zeitung den Begleiter am frühen Donnerstagabend zusammen, während drei andere sich an der Frau vergingen. Die 22-Jährige sei mit inneren Blutungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Diskussion im Parlament
Die jüngste sexuelle Attacke sorgte am Freitag für einen Aufschrei in Indien, im Parlament in Delhi warfen die Abgeordneten die Tagesordnung über den Haufen und diskutierten über die Sicherheit von Frauen im Land. Der Fall sorgte für einen Sturm der Entrüstung. Im Internet fanden sich zahlreiche entsetzte Kommentare.
Die Attacke passierte ausgerechnet in jener Stadt, die in Indien als für Frauen besonders sicher wahrgenommen wird. „Wir sind nur Zuschauer bei den ganzen Verbrechen gegen Frauen“, sagte Oppositionspolitikerin Smriti Irani im Parlament. Nichts habe sich seit der bestialischen Tat vom Dezember verändert, alle im Land hätten ein Deja-vu, kommentierten Nachrichtenreporter.
Gesetze nach Fall im Dezember verschärft
Im Dezember vergangenen Jahres hatte die brutale Gruppenvergewaltigung einer 23-Jährigen, die wenig später an ihren dabei erlittenen Verletzungen starb, zu Massenprotesten in mehreren indischen Städten geführt. Der Zorn der Demonstranten richtete sich auch gegen Regierung und Polizei, denen vorgeworfen wurde, zu wenig zum Schutz von Frauen zu unternehmen. Seitdem wurden wiederholt Fälle von Gruppenvergewaltigungen gemeldet. Auch Ausländerinnen zählten zu den Opfern. Trotz verschärfter Gesetze lasse die Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Indien nicht nach, sagten Aktivisten.
Sturm der Entrüstung
Erst am Donnerstag berichtete die Nachrichtenagentur IANS von der Vergewaltigung einer 22-Jährigen in Delhi. Sie sei von zwei Männern, die sie vor ein paar Monaten kennengelernt hatte, in ihrem Haus überfallen und dann abwechselnd sexuell attackiert worden. Am Mittwoch machte der Fall einer Achtjährigen aus Orissa Schlagzeilen. Das Mädchen soll in einem Slum in Bhubaneswar vergewaltigt und dann erwürgt worden sein.
Elfjährige nach versuchter Vergewaltigung verbrannt
Ein weiterer Fall sorgte Anfang August für einen Aufschrei. Ein elfjähriges Mädchen starb, nachdem die Täter es nach einer versuchten Vergewaltigung mit Kerosin überschüttet und angezündet hatten. Das berichtete die Nachrichtenagentur IANS Anfang August. Das Mädchen sei mit schweren Verbrennungen in eine Klinik gebracht worden und später seinen Verletzungen erlegen.
Die Polizei habe einen 18-jährigen Verdächtigen festgenommen, berichtete die „Times of India“. Er und ein Komplize seien noch von ihrem Opfer benannt worden. Ermittlungen zufolge habe der Festgenommene versucht, sich an der Elfjährigen zu vergehen. Als diese sich wehrte und drohte, ihn zu verraten, habe er sie mit Kerosin überschüttet und angezündet. Der Verdächtige wies das nach Angaben der Zeitung zurück. Sein Komplize habe demnach das Mädchen mit Kerosin übergossen und angezündet. Der Vorfall habe sich unweit des Wohnhauses des Mädchens in Howrah bei Kolkata ereignet.
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