Themenüberblick

Aufputschmittel mit Nebenwirkungen

Amphetamin, Methamphetamin - auch Crystal Meth genannt - etc. sind klassische Aufputschmittel. Amphetamin wurde bereits 1887 erstmals synthetisiert. Zwischen 1910 und 1930 wurden nach und nach die chemischen Ähnlichkeiten zwischen Amphetamin und dem Hormon Adrenalin sowie die vergleichbaren physischen wie psychischen Wirkungen bekannt.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Wie bei vielen anderen derartigen Substanzen - Sigmund Freund setzte Kokain ein, Heroin und ähnliche Stoffe wurden ebenfalls als Medikament entwickelt - galt Amphetamin in der Medizin in der Folge als „Wundermittel“. Es wurde zur Behandlung von Neurosen, Depressionen, Alkoholismus, Epilepsie und Fettleibigkeit eingesetzt sowie von Hausfrauen und Geschäftsmännern als Stimmungsaufheller verwendet.

Leistungsfähigkeit von Soldaten gesteigert

Im Zweiten Weltkrieg wurde es zur Bekämpfung von Müdigkeit und zur Leistungssteigerung an Soldaten abgegeben. Kampfpiloten des NS-Regimes erhielten Amphetamin zum Durchhalten und zur Aufmerksamkeitssteigerung, US-Soldaten bekamen solche Substanzen immer wieder bei Kampfeinsätzen.

Als in den 1960er Jahren die Nebenwirkungen und das Suchtpotenzial von Amphetamin bekannt wurden, tat das der nicht medizinischen Verwendung der Substanz keinen Abbruch. In den 70er und 80er Jahren galt Speed in Diskotheken als Partydroge, und in der Raveszene wird heute an manchen Orten mehr Speed als Ecstasy konsumiert.

Einfache Herstellung

Methamphetamin gibt es unter den verschiedenen Modenamen wie Yaba, Ice, Meth, Crystal und Crystal Meth. Die Substanz ist billig. Gefährlich sind auch die Verunreinigungen. Zumeist wird Methamphetamin geschnupft, manchmal geraucht. Es kann auch injiziert werden. Die Herstellung erfolgt in Drogenlabors, wobei Amphetamin recht einfach aus Ephedrin hergestellt werden kann. Aufgrund seiner chemischen Struktur überwindet Methamphetamin die Blut-Hirn-Schranke leichter als die Grundsubstanz Amphetamin.

Crystal kann auch zu Herzversagen führen. Vor allem aber löst die synthetische Droge Psychosen und Hirnschäden aus - sie tötet großflächig Nervenzellen ab. Betroffene haben deshalb schon in jungen Jahren Symptome wie Alzheimer-Patienten. Viele Abhängige leiden unter Verfolgungswahn, Gedächtnisstörungen und Angstzuständen.

Verheerende Folgen

Nach Angaben von Fachleuten verschafft Crystal den Konsumenten deutlich länger als etwa Kokain ein erhöhtes Selbstwertgefühl. Das Schlafbedürfnis sinkt. Im Gegenzug wächst bei vielen Betroffenen das sexuelle Verlangen und auch das Mitteilungsbedürfnis, beschreiben Experten. Wer Crystal nimmt, verspüre weniger Hunger und Durst.

Lässt die Wirkung der Droge nach, können Begleiterscheinungen folgen - starke körperliche und geistige Erschöpfung mit Gereiztheit, Depressionen und sogar Suizidgedanken. Die Crystal-Abhängigkeit ist vor allem in der Grenzregion zu Tschechien ein Problem. In Tschechien liegen viele Drogenlabore, in denen Crystal entsteht. Die Verteilung erfolgt vor allem auf Märkten in der Grenzregion.

Link: