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Zoodirektor hat für alles Erklärung

Ein bellender Löwe ist wahrlich eine Attraktion. Oder besser gesagt: war eine Attraktion. Denn als Besuchern auffiel, dass der „Löwe“ im Gehege eines chinesischen Zoos nicht nur hundeähnliche Geräusche machte, sondern auch aussah wie ein Hund, musste der Zoodirektor die falsche Etikettierung eingestehen.

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In dem Park in der zentralchinesischen Provinz Henan seien „mehrere Schilder mit falschen Tiernamen“ geändert worden, berichteten mehrere chinesische Tageszeitungen am Freitag. Der Zoo wurde vorübergehend geschlossen - zudem entschuldigte sich die Zoodirektion öffentlich. Man werde während der Schließung „Nachbesserungen“ durchführen.

Biberratten im Schlangenterrarium

Über den Zoo hatten sich Hohn und Spott ergossen, nachdem dort eine Tibetdogge als „afrikanischer Löwe“ ausgegeben worden war. Spätestens als der große Hund zu bellen anfing, flog der Betrug auf, wie die staatliche Zeitung „Beijing Youth“ berichtete. Daraufhin fiel auf, dass noch weitere Tiere „falsch bezeichnet“ waren. So befanden sich in einem Schlangenterrarium zwei Biberratten, ein Polarfuchs wurde als Leopard ausgewiesen und ein anderer Hund als Wolf.

Tibet Mastiff

APA/EPA/Ren Jf

Eine sehr entfernte Löwenähnlichkeit kann man der Tibetdogge nicht absprechen

Löwe „zu Züchtungszwecken“ ausgesiedelt

Laut Zoodirektor Liu Suya gibt es für all das eine Erklärung: Natürlich existiere der Löwe - er sei jedoch zu Züchtungsgründen verliehen worden, das Tier komme bald zurück in den Zoo, berichtete der deutsche „Spiegel“. Die Tibetdogge gehöre einem Zoowärter, der während einer Dienstreise eine Unterbringungsmöglichkeit für seinen Hund gesucht habe. Ebenfalls aus Züchtungsgründen sei der Leopard nicht in seinem Gehege. Schlange und Wolf wiederum hätten lediglich Schutz vor der Sommerhitze gesucht. Die Ersatztiere habe man in die Gehege gelassen, weil leere Käfige „schlecht ausgesehen hätten“, wie Liu sagte.

„Labradoodle“ versetzte US-Stadt in Panik

Was einigermaßen absurd klingt, ist gar nicht so abwegig: Im US-Bundesstaat Virginia etwa versetzte ein angeblich frei herumlaufender Löwe im Jänner die Stadt Norfolk in helle Aufregung. Besorgte Bürger ließen die Polizeitelefone heiß laufen. Schließlich stellte sich heraus, dass es sich bei dem vermeintlichen Löwen um einen Labradormischling handelte, dessen Besitzer ihn im Raubkatzen-Look rasiert hatte. Der „Labradoodle“ war ein Mix aus Labrador Retriever und einem Großpudel.

Hund

AP/Virginia Zoo

„Labradoodle“ im Löwen-Look

Zoochef bemalte Esel als Zebra

Einfallsreich zeigte sich auch ein Zoodirektor in Gaza - allerdings aus der Not heraus. Um seinen kleinen Zoo um die Attraktion eines Zebras reicher zu machen, ließ Direktor Imad Kassim einen Esel mit schwarzen Streifen anmalen, wie in einem Bericht aus dem Jahr 2009 bekanntwurde. „Der Zoo hatte kein Zebra, und da war es doch eine clevere Idee, einem Esel das Fell zu scheren und ihn wie ein Zebra anzumalen. Ich sage Ihnen, niemand kann einen Unterschied feststellen“, sagte der 39-Jährige damals.

Esel mit Zebrastreifen

APA/EPA/Mohammed Saber

Nur beinahe Zebras sind diese bemalten Esel

Die Idee dahinter sei gewesen, anlässlich des Freudenfestes Id al-Fitr zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan etwas Freude und Glück in die Herzen der Palästinenserkinder zu bringen.

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