Färöer wollen engere Anknüpfung an EU

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Die Färöer wollen künftig eine engere Verbindung mit der Europäischen Union. Der nordatlantische Inselstaat gehört als Überseegebiet zu Dänemark, ist aber weitgehend autonom und gehört wie Grönland nicht zur EU.

Derzeit liegen die Färöer wie Inselnachbar Island mit Brüssel und Norwegen im Streit um Fischfangquoten. Der Konflikt wird in den Medien häufig als „Makrelenkrieg“ bezeichnet.

EU-Sanktionen bereits im September?

Der Regierungschef der Färöer, Kaj Leo Holm Johannesen, sagte in einem heute in der dänischen Tageszeitung „Politiken“ veröffentlichten Interview, seine Regierung plane, unmittelbar nach Lösung des Fischfangdisputs mit Brüssel ein neues, engeres Abkommen verhandeln zu wollen.

Ende Juli kündigte die EU Sanktionen gegen die Färöer an, darunter ein Importverbot für färöische Fischprodukte. Dieses könnte bereits im September in Kraft treten.

Nun streben die Färöer eine vollständige Integration in den EU-Binnenmarkt an. Johannesen sagte in dem Interview, das neue Abkommen mit Brüssel solle enger sein als das bisherige und es den Fischproduzenten auf den Färöern ermöglichen, ihre Produkte ohne Handelshindernisse in der EU auf den Markt zu bringen. Laut Johannesen ist für ein engeres Abkommen mit der EU keine Volksabstimmung erforderlich.

Mit dänischer Verfassung vereinbar?

Die dänische Regierung hat sich bisher nicht zu den Plänen ihres Überseeterritoriums geäußert. Es gilt „Politiken“ zufolge als unklar, ob die färöische Initiative mit allen internationalen Verträgen und mit der dänischen Verfassung überhaupt vereinbar ist.