Themenüberblick

Algen vermehren sich schneller

Die extremen Temperaturen der vergangenen Wochen haben die Wassertemperaturen in den heimischen Seen in die Höhe getrieben. Die heißesten Badegewässer finden sich in Kärnten: Sowohl der Klopeinersee als auch der Turnersee erreichten laut Messungen des ARBÖ am Mittwoch 30 Grad.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Kaum Abkühlung bieten auch die restlichen Badeseen in dem südlichen Bundesland. Fünf Seen haben eine Wassertemperatur von 29 Grad (Gösseldorfer See, Kleinsee, Längsee, Pirkdorfer See, Sonnegger See). Aber auch außerhalb Kärntens erreichten die Seen Badewannentemperatur. So badet man im Neusiedler See in 27 Grad warmem Wasser und in der Alten Donau in Wien bei 28 Grad.

Grundlsee

APA/Cornelia Schuss

Sonst nur für Abgehärtete, hat der Grundlsee zurzeit angenehme Badetemperaturen

Ungewöhnlich hohe Temperaturen erreichen dieser Tage selbst Gebirgsseen. Der Erlaufsee nahe Mariazell in der Steiermark, der auf knapp 830 Meter Höhe liegt, misst derzeit 24 Grad. Angenehme Badetemperaturen herrschen auch im Grundlsee im steirischen Salzkammergut mit 25 Grad.

Es gibt noch kühle Seen

Einige Seen bieten aber doch noch Abkühlung - vor allem im Westen des Landes. Am kältesten ist das Wasser im Ritzensee (Salzburg) mit 17 Grad. Der Badesee Flauchauwinkl (ebenfalls Salzburg) und der Hintersteinersee (Tirol) bieten ebenfalls erfrischende 18 Grad Wassertemperatur. Auch der Sprung in den Bodensee in Vorarlberg bietet mit 22 Grad Abkühlung.

Badetemperaturen (eine Auswahl)

See Temperatur
Klopeinersee 30°
Turnersee 30°
Alte Donau 28°
Stubenbergsee 28°
Neusiedler See 27°
Ossiacher See 27°
Wörthersee 27°
Millstätter See 26°
Mondsee 26°
Attersee 25°
Grundlsee 25°
Wolfgangsee 25°
Erlaufsee 24°
Bodensee 22°

Wasserqualität sollte nicht dramatisch leiden

Die Angst, dass durch die hohen Temperaturen und den großen Ansturm von Badegästen die Wasserqualität leidet, ist nur zum Teil begründet. Zumindest die bakterielle Belastung durch mehr Kolibakterien steigt nicht. „Alle Prozesse laufen bei höheren Temperaturen schneller ab, auch der Bakterienabbau“, erklärt der Biologe Heinz Jaksch.

Die für Schwimmer wenig erfreuliche Nachricht ist jedoch, dass sich durch das warme Wasser Algen schneller vermehren. Allerdings relativiert der Experte auch hier: „Wenn der See sonst in Ordnung ist, sollte das kein allzu großes Problem sein,“ In flachen Seen, in denen sich auf dem Boden eine Schlammschicht gebildet hat, kann diese bei großer Hitze „gasen“. Kein Grund zur Beunruhigung, denn dadurch gelangen nur zusätzliche Nährstoffe ins Wasser.

In kleinen Teichen nicht mit Sonnencreme übertreiben

Ebenso wenig muss man eine „Ölpest“ durch allzu viel Sonnencreme befürchten. „Mit ist nicht bekannt, dass es durch Sonnenöl zu massiven Problemen gekommen ist“, so Jaksch. Dieses bleibt zunächst an der Oberfläche und wird dann abgebaut. In kleinen Badeteichen sollte man es mit dem Einschmieren aber doch nicht „übertreiben“. Für diese gibt es eine Bäderhygieneverordnung: ein Gast pro Tag auf zehn Kubikmeter Wasser.

Links: