Weitere Angebote geplant
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat sich am Freitag über die Aufhebung des Facebook-Verbots für den ORF erfreut gezeigt. Dass der Verfassungsgerichtshof (VfGH) das Verbot aufgehoben hat, sei ein „Meilenstein“.
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„Der Einsatz hat sich gelohnt, wir freuen uns mit unserem Publikum. Es ist erfreulich, dass der Verfassungsgerichtshof unseren Argumenten gefolgt ist und diese europaweit einzigartige Beschränkung in Österreich nicht Platz greift - ein Meilenstein“, sagte Wrabetz.
Wichtig sind für den ORF-Chef vor allem zwei Aussagen im VfGH-Erkenntnis. Das Gericht habe demnach festgehalten, dass es zugunsten des Wettbewerbs sehr wohl Beschränkungen für den ORF geben kann, aber es müsse Verhältnismäßigkeit gegeben sein. „Dieses Verbot war unverhältnismäßig. Das ist wesentlich auch über den Anlassfall hinaus“, so Wrabetz.
ORF will Soziale Netzwerke verstärkt nutzen
Weiters habe der VfGH festgehalten, dass der ORF zwar nicht selbst Soziale Netzwerke betreiben darf, „aber dass wir sie nutzen können, um mit unserem Publikum zu kommunizieren“. Die ursprüngliche gesetzliche Formulierung hätte diese Interpretation ermöglicht, von den Medienbehörden sei das aber in der Folge zu eng interpretiert worden.
Der ORF wolle nun verstärkt auf den neuen Plattformen mit dem Publikum kommunizieren, so Wrabetz weiter. „Wir können damit unsere Facebook-Angebote Ö3 und FM4 weiterbetreiben und werden auf dieser Basis weitere Angebote starten. Wir wollen diese Möglichkeit der Kommunikation mit dem Publikum auf Augenhöhe verstärkt auf Unternehmensebene, auf Senderebene und auf Sendungsebene betreiben“, skizzierte Wrabetz die nächsten Schritte der weiteren Social-Media-Aktivitäten des ORF. Eine Kommerzialisierung schloss der ORF-Chef dabei aus.
VÖZ nimmt Aufhebung „zur Kenntnis“
Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) nahm die Aufhebung des Facebook-Verbots „zur Kenntnis“. Obwohl sich VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger nicht der Sichtweise Wrabetz’ über einen „Meilenstein“ anschließen kann, unterstütze der VÖZ „ausdrücklich die Linie des ORF, dass es auch in Zukunft keine kommerziellen Deals zwischen dem gebührenfinanzierten Rundfunk und Facebook geben darf“, heißt es in einer Stellungnahme.
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