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Laub und Gräser „staubtrocken“

Manche jubeln über die hochsommerlichen Tage, andere verfluchen sie. Egal, wie man aber zu hohen Temperaturen steht, Werte von 35 Grad Celsius und mehr - und das noch bis über das Wochenende hinaus - sorgen für eine für Österreich ungewohnte Situation: Der Bundesfeuerwehrverband warnte vor akuter Waldbrandgefahr.

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Es ist nicht nur die Hitze - für den heurigen Juli wurden in weiten Teilen Österreichs die geringsten Niederschlagsmengen seit Jahren verzeichnet. Das ist nicht nur für Wälder, sondern auch für Wiesen, Hecken und Böschungen im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Als besonders hoch stuft der Bundesfeuerwehrverband das Risiko in der Steiermark, in Kärnten, im Burgenland sowie in Salzburg, Nieder- und Oberösterreich ein.

Trügerisches Empfinden von Kühle im Wald

Für Österreich gelten derzeit Verhaltensregeln, wie man sie am ehesten als Sommerurlauber aus Mittelmeerländern kennt: Bei Ausflügen in Wald- und Wiesengebiete sollten keine Zigaretten geraucht beziehungsweise die Stummeln zumindest wieder mitgenommen werden, empfiehlt der Verband. Dringend abgeraten wird von Lagerfeuern sowie von der Verwendung von Kerzen und Fackeln. Auch wenn die Kühle des Waldes einen anderen Eindruck vermittle: Laub und Gräser seien derzeit „staubtrocken“, unterstreicht der Feuerwehrverband.

St. Pölten verordnet Rauchverbot in Waldgebieten

Die Stadt St. Pölten reagierte auf die Waldbrandgefahr. Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) erließ laut Magistrat eine Verordnung, der zufolge in den Waldgebieten der Landeshauptstadt sowie in deren Gefährdungsbereichen „jegliches Feuerentzünden und das Rauchen verboten“ sind. Die Verordnung erging nach Angaben vom Freitag „zum Schutz der Waldbestände im Verwaltungsbezirk der Stadt St. Pölten“. Übertretungen würden mit Geldstrafe bis zu 7.270 Euro oder mit Freiheitsstrafe bis zu vier Wochen geahndet, hieß es weiter.

Auch Wien traf bereits Maßnahmen: Aufgrund der Trockenheit gilt seit Freitagmittag auf allen öffentlichen Grillplätzen der Stadt ein Grillverbot. Das Grillen in privaten Gärten bleibt aber größtenteils erlaubt - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Selbst Auspuffrohre werden zur Gefahr

Selbst kleine Glasscherben oder Teile von Blechdosen können bei den derzeitigen Klimabedingungen durch Spiegelung und die Bündelung von Sonnenlicht Wald- und Wiesenbrände auslösen. Was allein schon aus Rücksicht auf die Natur immer gelten sollte, gilt nun auch wegen unmittelbar davon ausgehender Gefahr: In Wald- und Wiesengebieten sollten keine Flaschen und Dosen weggeworfen oder zurückgelassen werden.

Besondere Brandgefahr geht auch von Katalysatoren und Auspuffrohren von Autos aus, die am Rand von Waldwegen im Gras, auf Wald- und Wiesenzufahrten oder auf Unterstellplätzen im Freien abgestellt werden. Trockenes Gras und Laub könne sich durch die abstrahlende Hitze rasch entzünden, wird betont. Bei einem Brand solle man umgehend den Notruf 122 wählen und allenfalls in sicherem Abstand das Eintreffen der Helfer abwarten, um sie einzuweisen.

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