Bereit zu Verkauf von Aer-Lingus-Anteil
Ryanair ist im Kartellstreit mit den britischen Behörden zum Verkauf seines Anteils am Rivalen Aer Lingus bereit. Man werde die 29 Prozent ohne Bedingungen an eine Fluglinie aus der EU verkaufen, die dafür biete, teilte Europas größter Billigflieger am Dienstag mit.
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Experten sprachen von einem Schritt, mit dem der easyJet-Rivale einem Zwangsverkauf zuvorkommen wolle. „Das ändert nichts, denn es gibt keinen offensichtlichen Käufer“, sagte Donal O’Neill von Goodbody Stockbrokers. Mit dem Angebot solle vermutlich der Ausgangspunkt für ein Berufungsverfahren gegen den zu erwartenden Zwangsverkauf geschaffen werden.
Kartellbehörden gegen Gesamtübernahme
Ryanair und Aer Lingus sind mit Abstand die wichtigsten Luftfahrtunternehmen, die Flüge von und nach Irland anbieten. Ihr gemeinsamer Marktanteil bei Kurzstreckenflügen ab Dublin betrug im vergangenen Jahr 87 Prozent. Ryanair hat mehrfach versucht, den Rivalen ganz zu übernehmen, ist jedoch an den Wettbewerbsbehörden gescheitert. Das britische Kartellamt argumentiert, dass Ryanair durch seinen Anteil bei wichtigen Entscheidungen bei Aer Lingus mitreden könnte.
Probleme hatte Ryanair aber auch mit der britischen Wettbewerbsbehörde CC. Diese bestimmte Ende Mai in einer vorläufigen Entscheidung, dass Ryanair seine Beteiligung an Aer Lingus reduzieren müsse, da Aer Lingus in der aktuellen Situation Probleme haben dürfte, einen anderen Partner oder Käufer zu finden. Die endgültige Entscheidung der CC wird für September erwartet.
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