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„Hoffe, dass es Vergebung geben wird“

Der wegen einer Prostituiertenaffäre zurückgetretene New Yorker Gouverneur Eliot Spitzer bewirbt sich um eine zweite Chance auf der politischen Bühne.

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Er werde im November für das Amt des obersten Bilanzprüfers von New York kandidieren, teilte Spitzer Anfang Juli über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Ich hoffe, dass es Vergebung geben wird, ich bitte darum“, sagte Spitzer der „New York Times“.

Der „Sheriff der Wall Street“

Spitzer hatte sich als Gouverneur vor allem als Saubermann und „Sheriff der Wall Street“ einen Namen gemacht. 2008 war er von seinem Amt zurückgetreten, nachdem herausgekommen war, dass er Kunde eines exklusiven Sexclubs war. Er hatte eine Prostituierte von New York nach Washington kommen lassen und für Liebesdienste insgesamt mehrere zehntausend Dollar gezahlt.

Der Politiker war offenbar bei einem Lauschangriff der Bundespolizei FBI ertappt worden, als er bei einem illegalen Prostitutionsring telefonisch Liebesdienstleistungen bestellte. Prostitution ist in den USA illegal und wird für Freier in den meisten Fällen als Ordnungswidrigkeit geahndet.

Verfahren eingestellt

Das Verfahren gegen Spitzer wurde bereits 2008 eingestellt. Wie die Staatsanwaltschaft in dem US-Bundesstaat damals mitteilte, hatten die Ermittler nach einer gründlichen Untersuchung keine Beweise für den Missbrauch von öffentlichen Geldern in der Affäre gefunden.

Spitzer war 2006 zum Gouverneur des Bundesstaats New York gewählt worden. Bei seiner Amtseinführung sagte er, dass die Regierung von New York so geändert werden müsse, dass sie so ethisch wie möglich strukturiert sei. Zuvor war er Generalstaatsanwalt des Bundesstaates und hatte sich als „Sheriff der Wall Street“ einen Namen gemacht, weil er betrügerische Praktiken der Finanzbranche mit großem Nachdruck verfolgte.

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