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„Das gesamte Land wird nun feiern“

Die Nummer drei in der britischen Thronfolge ist ein Bub. Wie das Königshaus am Abend bekanntgab, brachte Herzogin Kate am Nachmittag einen Sohn zur Welt. Der Mutter und dem Kind gehe es gut.

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Bevor die Öffentlichkeit informiert werden konnte, mussten unter anderen die britische Königin und Urgroßmutter Elizabeth II. sowie der britische Premierminister David Cameron informiert werden. Cameron gratulierte den Eltern umgehend auf Twitter: „Ich bin hocherfreut für den Herzog und die Herzogin, dass ihr Sohn geboren wurde. Das gesamte Land wird nun feiern. Sie werden wundervolle Eltern sein.“

Die Royals sind „überglücklich“

Der frischgebackene Vater Prinz William drückte mit einem einzigen Satz seine Begeisterung über die Geburt seines Sohnes aus. „Wir könnten nicht glücklicher sein“, hieß es in der Mitteilung des 31-Jährigen. Der Zweite der britischen Thronfolge war während der Geburt des Prinzen von Cambridge am Montag an der Seite seiner Frau Kate gewesen. Er hat nun zwei Wochen Elternzeit, bevor er zu seiner Arbeit als Rettungshubschrauberpilot nach Wales zurückkehrt.

Prinz Charles zeigte sich über die Geburt des 3,8 Kilogramm schweren Enkels sehr glücklich: „Das ist ein unglaublich besonderer Moment für William und Catherine, und wir freuen uns so sehr mit ihnen über die Geburt ihres kleinen Buben“, teilte Charles am Montagabend mit. „Meine Frau und ich sind überglücklich.“ Auch Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip bekundeten die Freude über den kleinen Buben. „Die Queen und der Herzog von Edinburgh sind hocherfreut über die Neuigkeiten“, sagte ein Sprecher des Buckingham-Palastes am Montagabend.

Geburt offiziell verkündet

Die Geburt des Sohnes von Prinz William und Herzogin Kate wurde offiziell mit einer vor dem Buckingham-Palast aufgestellten Mitteilung verkündet. Das von den Ärzten unterschriebene Schriftstück wurde am Montagabend auf einer goldenen Staffelei hinter den Toren des Palastes in London aufgestellt. Hunderte Schaulustige jubelten vor den Gittern und machten Fotos. Auf dem Papier stand noch kein Name für den kleinen Buben, Buchmacher rechnen jedoch mit George oder James.

Duke und Dutchess von Cambridge mit der offiziellen Geburtserklärung

AP/APTN

Duke und Duchess von Cambridge mit der offiziellen Geburtserklärung

Bereits die Geburt von William war vor 31 Jahren auf einer goldenen Staffelei vor dem Palast verkündet worden. Anders als ursprünglich erwartet, hatte das britische Königshaus diesmal die Geburt jedoch auch per Presseaussendung mitgeteilt.

Hunderte Schaulustige

Kate lag seit Montagfrüh auf der Geburtsstation in einem Privatflügel des Londoner St.-Mary’s-Krankenhauses. Gemeinsam mit ihrem Mann Prinz William traf sie dort gegen 6.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr MESZ) ein. In der Klinik ist auch der 31-jährige William, Sohn von Thronfolger Prinz Charles und Prinzessin Diana, zur Welt gekommen. Im St. Mary’s Hospital stand der 31-Jährigen ein Team aus Spezialisten zur Seite, darunter der Gynäkologe der Königin, Alan Farthing. Vor der Londoner Klinik fieberten seit Bekanntwerden von Kates Ankunft Hunderte Journalisten und zahllose Schaulustige stundenlang der Geburt entgegen.


Royals-Fan vor dem Krankenhaus

Reuters/Luke MacGregor

Eingefleischte Royal-Fans konnten die Ankunft des Babys kaum noch erwarten

„Aufregung ist gigantisch“

„Die Aufregung hier ist gigantisch - obwohl es eigentlich nicht viel zu sagen gibt“, fasste ein BBC-Reporter die Lage zusammen. Doch Royal-Fans verfolgten die Nachrichtenlage wie einen Abenteuerfilm via Webcams vom Eingang der Klinik und Liveticker der Medien. Die Nachricht, dass Kate mit Wehen im Krankenhaus sei, sorgte am Montag auch für einen sprunghaften Anstieg an Twitter-Mitteilungen zum Thema.

Spekuliert wurde nicht nur über das Geschlecht, sondern auch über den Namen des künftigen Thronfolgers. In Wettbüros wurden darüber seit Monaten Tipps abgegeben. Unmittelbar vor der Geburt verzeichneten die Büros einen weiteren Ansturm. Bis der Name bekanntwird, könnte es jedoch noch etwas dauern.

Menschen vor dem Buckingham Palace

Reuters/Olivia Harris

Vor dem Buckingham Palace warteten Schaulustige auf die Bekanntmachung

„Guardian“ bietet „Republican“-Version

Kates Ankunft auf der Entbindungsstation war am Montag in fast jedem britischen Medium ganz oben in den Schlagzeilen, auch auf Twitter war das Ereignis dominierendes Thema. Der „Guardian“ bot allerdings eine Alternative zu dem Babyhype. Auf der Website der linksliberalen Zeitung konnten Anti-Monarchisten am Montag mit einem Klick von der „Royalist“-Variante mit den Babynachrichten zur „Republican“-Version wechseln, auf der diese ganz fehlten.

Kate hatte sich seit Mitte Juni aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und Zeit bei ihren Eltern verbracht. Seit Tagen war mit der Ankündigung des Palastes gerechnet worden. Offiziell war nie ein genauer Geburtstermin genannt worden, es hatte lediglich geheißen, das Kind werde im Juli erwartet. Medien hatten über einen Termin Mitte Juli spekuliert. Das Baby rückt unabhängig von seinem Geschlecht an die dritte Stelle der britischen Thronfolge.

Vorzeigemitglied der Königsfamilie

Mit Herzogin Kate hat die britische Königsfamilie für ihre Öffentlichkeitsarbeit einen echten Volltreffer gelandet. Wo sie auftaucht, kämpfen Fotografen aus aller Welt um Bilder von ihr. Kritische Worte über sie sind selten zu lesen. Wenn, dann geht es oft um den Vorwurf, dass sie vor allem schweige und nur schön aussehe. Kate verleiht den lange angestaubt wirkenden Windsors sowohl Glamour als auch den Anschein von Bodenständigkeit. Ihr Sinn für Mode hat schon so manchen Trend ausgelöst, denn neben Designerkleidung trägt sie auch erschwingliche Kleidungsstücke von der Stange.

Kate ist zwar eine Bürgerliche, doch sie stammt aus privilegierten Verhältnissen. Dank des Vermögens ihrer Eltern, die einen Partyartikelversand betreiben, ist sie auf die besten und teuersten Schulen des Landes gegangen. Geboren wurde Catherine Elizabeth - genannt Kate - am 9. Jänner 1982 als ältestes Kind des Piloten und Geschäftsmannes Michael und der früheren Stewardess Carole Middleton. Sie hat eine Schwester, Pippa, und einen Bruder, James.

Als „Waity Katy“ verspottet

Kate wuchs in der englischen Grafschaft Berkshire auf. Als sie zwei Jahre alt war, ging die Familie nach Jordanien, wo der Vater zweieinhalb Jahre arbeitete. Nach ihrem Schulabschluss reiste Kate ein Jahr lang um die Welt und arbeitete bei Hilfsprojekten. Zum Studium der Kunstgeschichte zog sie 2001 nach Schottland an die renommierte St. Andrews Universität, wo sie William kennenlernte.

Im Frühjahr 2004 wurde Kate erstmals als Freundin des Prinzen gehandelt. Sie war nicht immer so beliebt wie heute. So wurde sie als „Waity Katy“ verspottet, weil der Prinz ihr trotz langer Beziehung keinen Heiratsantrag machte und sie keine berufliche Karriere anzustreben schien. Auch wurde ihre Familie von der Boulevardpresse verspottet, als sozialer Aufsteiger. Im April 2011 fand dann die Traumhochzeit statt. Seitdem absolvierte Kate sowohl zusammen mit William als auch alleine zahlreiche Reisen und öffentliche Auftritte.

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