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Zusätzliches Kapital nötig

700 Millionen Euro muss die Republik zuschießen, damit die Hypo Alpe-Adria ihre Halbjahresbilanz vorlegen kann. Das teilte die Bank am Freitagabend mit. Ob diese Finanzspritze ausreicht, hängt von den finalen Verhandlungen mit der EU ab.

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Im Zuge des von der EU verordneten Abbauplans werde für das erste Halbjahr ein Verlust anfallen, der das Kapitalpolster aufzehren werde, so die Hypo in einer Aussendung. Um die Kapitalanforderungen zu erfüllen, soll die Hauptversammlung am 23. Juli eine Kapitalerhöhung von 700 Millionen Euro beschließen, so die Bank.

Anfang Juli hatte Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) bereits signalisiert, dass die budgetierten 700 Millionen Euro zumindest für die Halbjahresbilanz der Hypo Alpe-Adria-Bank ausreichen. In weiterer Folge rechnet die Ministerin allerdings mit zusätzlichem Kapitalbedarf für die Bank, dessen Höhe aber unter anderem von den noch ausstehenden EU-Vorgaben abhängen wird.

Republik macht Vorschlag an EU

Bereits Ende Juni hatte Österreich nach monatelangen Verhandlungen einen überarbeiteten Vorschlag nach Brüssel geschickt. Er sieht neben dem bereits vereinbarten Verkauf der Österreich-Tochter noch im laufenden Jahr einen Verkauf der Südosteuropa-Tochter bis Mitte 2015 vor. Ursprünglich hatte die EU eine Trennung von allen Töchtern bis Ende 2013 gefordert. Weil diese aber nicht rasch ohne große Verluste möglich schien, hätte ein solches Szenario die Staatsfinanzen voraussichtlich schwer belastet. Die kriselnde Italien-Tochter jedoch soll ab Juli kein Neugeschäft mehr annehmen und dürfte in der Folge abgewickelt werden. Österreich erwartet nach früheren Angaben, dass die EU-Kommission bis zum Herbst entscheidet, ob sie dem Plan zustimmt.

Rücktritt Kranebitters

Mit dem auf EU-Geheiß vorgegebenen Abbau sind in der Hypo Alpe-Adria neue Abschreibungen und Wertberichtigungen nötig. Wie hoch die Verluste per Ende Juni sind, wurde in der Mitteilung am Freitagabend vorerst nicht erläutert. „Der Verlust steht noch nicht fest“, sagte Banksprecher Nikola Donig zur APA. Kommenden Dienstag soll nun der formale Rekapitalisierungbeschluss fallen. Mit der Vorlage der endgültigen Halbjahresbilanz Mitte August wird Vorstandschef Gottwald Kranebitter wie angekündigt zurücktreten.

Neugeschäfte für Kommunalkredit verboten

Zugestimmt hat die EU-Kommission unterdessen bereits einem anderen „Angebot“ Österreichs: Die seit 2008 notverstaatlichte Kommunalkredit darf in Zukunft kein Neugeschäft mehr tätigen. Bestehende und in Angebotsphase befindliche Transaktionen würden weiterhin ordnungsgemäß bedient, marktseitige Refinanzierungen und Beratungsdienstleistungen weiter durchgeführt. Teilverkäufe von Geschäftsaktivitäten seien möglich, heißt es vonseiten der Kommunalkredit weiter.

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