Sharp will frisches Geld durch Aktienverkauf

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Der angeschlagene japanische Bildschirmhersteller Sharp will sich über einen Aktienverkauf Luft verschaffen. Ziel sei es, bis Ende September eine Milliarde Dollar über ein Aktienangebot einzunehmen, um die Kapitaldecke zu stärken, ging heute aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo hervor. Mit der Angelegenheit vertraute Personen bestätigten diese Strategie.

Es sei vorgesehen, dass der Bauzulieferer Lixil und der Werkzeughersteller Makita als Partner im Rahmen des Aktienverkaufs bei Sharp einstiegen, zugleich aber auch Privatanleger Anteile erwerben könnten. Die Sharp-Aktie ging mit einem Plus von knapp 0,9 Prozent aus dem Handel.

Rettung durch Qualcomm und Samsung

Der Apple-Zulieferer Sharp leidet wie fast alle japanischen und europäischen Firmen unter der harten Konkurrenz aus Korea. Samsung und LG setzen ihren Wettbewerbern in einem umkämpften Weltmarkt zu. Sharp ist mit 30 Prozent am deutschen Hersteller von Fernsehgeräten, Loewe, beteiligt, der vor kurzem Gläubigerschutz beantragte.

Sharp stand um die Jahreswende kurz vor dem Kollaps, der Einstieg von Qualcomm und Samsung sowie Bankenkredite über 4,6 Milliarden Dollar retteten den Traditionshersteller. Seither versuchen die Japaner, neue Einnahmequellen zu erschließen, und trennen sich von zahlreichen Beteiligungen in Übersee.