Cleveland: Frauenentführer erklärt sich erneut für unschuldig
Der mutmaßliche Entführer dreier junger Frauen in der US-Großstadt Cleveland hat sich bei einer Gerichtsanhörung erneut für unschuldig erklärt. Ariel Castro wurde gestern eine erweiterte Anklageschrift vorgelesen, die fast 1.000 Punkte umfasst. Seine Anwälte verhandeln mit der Staatsanwaltschaft allerdings darüber, im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis auf die Todesstrafe zu verzichten.
Castro soll drei zwischen 2002 und 2004 entführte junge Frauen über ein Jahrzehnt in seinem Haus festgehalten und immer wieder misshandelt und vergewaltigt haben. Der Fall kam im Mai durch die Flucht einer der Entführten ans Licht.
Die Anklageschrift gegen Castro war in der vergangenen Woche auf 977 Einzelvergehen angewachsen. Eine erste Fassung, die sich nur die mutmaßlichen Taten bis zum Jahr 2007 bezog, hatte 329 Anklagepunkte umfasst - hier hatte sich Castro bereits Anfang Juni vor Gericht für unschuldig erklärt.
Anwalt forderte Deal
Castros Anwalt Craig Weintraub rief die Staatsanwaltschaft auf, sich auf einen Handel mit der Verteidigung einzulassen. Damit bleibe den Opfern erspart, in einem Prozess „Details dieser schrecklichen Ereignisse“ zu berichten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, derzeit prüfe die Behörde noch, die Todesstrafe für Castro zu fordern. Der vorläufige Termin für den Prozessbeginn ist der 5. August.