Kritik an Modetrend „Used-Look“ bei Jeans
Jeans, die bereits getragen wirken, sind modern. Für diesen „Used-Look“ müssen Arbeiter in asiatischen Textilfabriken die Hosen noch immer mit der gesundheitsgefährdenden Sandstrahltechnik bearbeiten, kritisieren die Betreiber der Clean-Clothes-Kampagne. Dabei hätten sich viele große Unternehmen wie H&M, Levi’s, Vero Moda und Lee schon vor drei Jahren von diesem Verfahren abgewendet.
Nur ein Unternehmen hält sich an Verbot
Für den Bericht „Atemberaubende Jeans“ wurden Arbeiter und Arbeiterinnen in sechs chinesischen Fabriken befragt. Darunter seien auch Zulieferbetriebe der oben genannten Firmen gewesen. „Nur ein Unternehmen hat das Sandstrahlen eingestellt, der Großteil hält an der gefährlichen Verarbeitungstechnik fest“, sagte Michaela Königshofer, Koordinatorin der Clean-Clothes-Kampagne Österreich.
Obwohl die meisten westlichen Marken die Methode verboten haben, werde die Sandstrahltechnik eingesetzt, entweder hinter verschlossenen Türen oder ausgelagert bei Subunternehmen.
Staub setzt sich in Lunge fest
Sandstrahlen sei für die Arbeiter stark gesundheitsgefährdend. Jeans werden dabei mit einem Schlauch bearbeitet, aus dem mit hohem Druck Quarzsand strömt. Der Staub setzt sich in der Lunge fest. Eine Folge sei die meist unheilbare und in vielen Fällen tödliche Lungenkrankheit Silikose. Ein Arbeiter beschrieb seine Aufgabe so: „Unsere Abteilung ist voller Jeans und schwarzem Staub. Die Temperatur in der Fabrikshalle ist hoch. Es ist schwer zu atmen. Ich habe das Gefühl, als würde ich in einem Kohlenbergwerk arbeiten.“