Telekom Austria: Verfahren gegen Schieszler vor Einstellung
Das Strafverfahren, das die Staatsanwaltschaft Wien gegen den ehemaligen Controlling-Chef der Telekom Austria (TA), Gernot Schieszler, wegen seiner Verwicklung in diverse Aspekte der TA-Affäre führt, steht unmittelbar vor der Einstellung. Das bestätigten gestern die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, und Schieszlers Anwalt Stefan Prochaska auf Anfrage der APA.
„Es ist von unserer Seite ein Diversionsangebot an Schieszler ergangen“, stellte Bussek fest. Sollte der 43-jährige Grieskirchner, der Ende Juni 2009 von seinen Funktionen bei der TA zurückgetreten war, zu einer teilweisen Schadenersatzleistung und der Erbringung von gemeinnützigen Leistungen bereit sein, wird das Verfahren gegen ihn eingestellt. Wie dazu Dagmar Albegger, Ressortmediensprecherin des Justizministeriums, erklärte, würde damit österreichweit erstmals die in der Strafprozessordnung (StPO) normierte Kronzeugenregelung Platz greifen.
Geld bereits auf Treuhandkonto geparkt
Zur Erlangung des Kronzeugenstatus hat Schieszler 300.000 Euro zu bezahlen und 120 Stunden an gemeinnütziger Leistung zu erbringen, erläuterte sein Rechtsbeistand der APA. „Sie können sicher sein, dass wir auf das Angebot eingehen werden“, betonte Rechtsanwalt Prochaska. „Das Geld liegt in gesamter Höhe bereits am Treuhandkonto bereit“, stellte Prochaska im Gespräch mit der APA fest. Wo der ehemalige Controlling-Chef der TA die erforderliche gemeinnützige Leistung erbringen wird, steht noch nicht fest. Der Verein Neustart wird dem 43-Jährigen eine geeignete Stelle vermitteln.