Die Bilanz der Schienen-Control
986 Beschwerden von Fahrgästen des Bahnverkehrs hat die Schlichtungsstelle der Schienen-Control im vergangenen Jahr verzeichnet. Gegenüber 2011 bedeutet das einen Anstieg von fast 50 Prozent.
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Das führte Geschäftsführerin Maria-Theresia Röhsler Ende Juni im Zuge einer Pressekonferenz allerdings nicht nur auf wachsende Unzufriedenheit zurück: „Der Anstieg bedeutet nicht, dass die Leute unzufriedener werden, sondern dass die Schlichtungsstelle bekannter wird.“
775 Fälle bearbeitet
Von 986 Beschwerden wurden 775 Fälle bearbeitet - denn eine Befassung der Schlichtungsstelle kann erst erfolgen, wenn bereits Kontakt mit dem Bahnunternehmen aufgenommen wurde, dieser aber nicht zu Erfolg geführt hat.
Die größte Gruppe (43 Prozent) machen Strafen, Inkassoforderungen und Erstattungen aus. Hier gehe es vor allem um Fahrgäste, die nicht wissen, dass man ein Ticket vor dem Fahrtantritt kaufen muss, und um Fälle, in denen Ticketautomaten defekt waren, schilderte Röhsler.
Rund 15 Prozent der Fahrgäste beschwerten sich in der Kategorie Information und Kundenkontakt, vor allem über falsche Informationen durch Bahnpersonal. Auch ausgebliebene Entschädigungszahlungen machen mit zwölf Prozent eine große Gruppe aus.
„Hat ein Zug im Fernverkehr mehr als 60 Minuten Verspätung, hat der Fahrgast das Recht auf eine Entschädigung von 25 Prozent des Fahrpreises, sind es mehr als 120 Minuten, auf 50 Prozent“, so die Geschäftsführerin der Schienen-Control.
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