Streamingdienst für Musik
Apple bietet künftig auch einen Streamingdienst für Musik an und will damit etablierten Angeboten wie Spotify Konkurrenz machen. Über die Marktchancen des neuen Diensts gehen die Meinungen auseinander.
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ITunes Radio soll sich über Werbung finanzieren und im Herbst zunächst in den USA an den Start gehen. Bei dem neuen Dienst können Nutzer aus mehr als 200 Stationen mit verschiedenen Musikstilen auswählen. Der Dienst stelle für die Nutzer auf der Grundlage der gehörten Songs zudem „personalisierte Radiosender“ zusammen, sagte Apple-Manager Eddy Cue bei der Eröffnung der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco am Montag.
Nutzer des kostenpflichtigen iTunes Match, eines Apple-Dienstes zur Speicherung von Musik im Netz, erhalten einen werbefreien Zugang zu iTunes Radio. ITunes Radio soll auch über den Sprachdienst Siri zu steuern sein. Zudem soll Siri Songs identifizieren können. Wunschsongs können dann mit einem Klick im iTunes-Store gekauft werden.
„Viel Lärm um fast nichts“
„Viel Lärm um fast nichts“, urteilte der Analyst James McQuivey nach der Präsentation. Nichts von dem, was Apple präsentiert habe, „bringt die Branche nach vorn oder ändert Grundlegendes“. Spotify und der Musik-Streamingdienst Pandora hätten wenig zu befürchten. Auch Analyst Jan Dawson vom Marktforschungsunternehmen Ovum urteilte, iTunes Radio könne der Nummer eins der Streamingdienste, Spotify, nicht das Wasser reichen - denn die Möglichkeit, gratis einzelne Songs auszusuchen und zu hören, biete die Apple-Anwendung nicht. „Das hätte das Geschäftsmodell iTunes zu sehr gestört - und die Musikbranche als Ganzes“, sagte Dawson.
Andere Marktbeobachter sehen das ein wenig differenzierter. Mit seiner großen Nutzerbasis können dem Apple-Konzern vor allem kostenpflichtigen Services gefährlich werden. Sie sehen Wachstumsmöglichkeiten für Onlineradio im Allgemeinen.
ITunes dominiert mit mehr als 26 Millionen Titeln im Angebot den Markt. Das Geschäftsmodell gerät aber durch Streamingdienste zunehmend ins Wanken. Die Zahl der Angebote, die es erlauben, gratis Musik nach Wunsch zu hören, wächst. Zuletzt hat von den großen Anbietern Google Mitte Mai ein derartiges Service vorgestellt. Seit kurzem verkauft Google in Österreich auch Musik übers Netz.
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