AP: Informanten seither weniger gesprächsbereit
Das gezielte Sammeln von Telefondaten durch die NSA ist schon seit vielen Jahren ein kontroverses Thema. Erst kürzlich gab es einen Aufschrei, als bekanntwurde, dass sich das Justizministerium in Washington heimlich zahlreiche Verbindungsdaten der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) beschafft hatte.
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Nach der Telefonbespitzelung von Journalisten der AP durch die US-Regierung klagt die Agentur über Einschränkungen in ihrer täglichen Arbeit. Hochrangige Personen, die normalerweise mit AP sprechen würden, seien derzeit zurückhaltend, sagte AP-Chef Gary Pruitt dem Sender CBS kürzlich. „Sie sorgen sich, dass sie von der Regierung beobachtet werden könnten.“
Al-Kaida-Berichterstattung im Mittelpunkt
Das Justizministerium soll sich über Monate heimlich Verbindungsdaten von AP-Reportern verschafft haben. Der Fall soll in Zusammenhang mit einem AP-Bericht vom Mai 2012 über einen vom CIA und anderen Geheimdiensten ausgeführten Einsatz stehen, durch den die Al-Kaida im Jemen daran gehindert worden sein soll, eine Bombe in einem Flugzeug mit Ziel USA zu zünden.
US-Justizminister Eric Holder hatte eine Überwachung vor wenigen Tagen gerechtfertigt. Er erklärte, es habe sich um ein sehr ernstes Informationsleck gehandelt, durch das es eine Gefährdung der Bevölkerung der USA gegeben habe.
„Noch nie dagewesener Eingriff“
AP-Chef Pruitt hatte das Handeln des Ministeriums in einem Brief an Holder als „massiven und noch nie dagewesenen Eingriff“ kritisiert. Rund 50 Nachrichtenorganisationen haben sich in einem Brief an Holder über die Bespitzelung beschwert, darunter auch Reuters.
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