Ungarn kämpft gegen Rekord-Hochwasser

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In Ungarn ist der Wasserstand der Donau heute weiter gestiegen. Zunehmend werden frühere Rekord-Pegelstände überschritten, teilte der Technische Lenkungsstab der ungarischen Regierung mit. Die Scheitelwelle des Donau-Hochwassers soll den Berechnungen zufolge am Wochenende die Hauptstadt Budapest erreichen.

Bereits seit Tagen sind tausende Soldaten und freiwillige Helfer im Einsatz, um Dämme und Uferanlagen mit Sandsäcken zu verstärken und mobile Schutzdämme zu errichten.

Pegel in Bratislava gehen zurück

Unterdessen gehen die Pegel in der slowakischen Hauptstadt Bratislava zurück, die befürchtete Hochwasserkatastrophe blieb aus. Laut aktuellen Angaben des slowakischen Hydrometeorologischen Dienstes erreichte die Donau in der Hauptstadt mit 10,32 Metern ihren Höchststand.

Völlige Entwarnung gab es vorerst aber nicht. Weiterhin galt dritte Hochwasserstufe, die Fluten sanken nur sehr langsam. Laut Hydrologen dürfte es noch gut zwei Wochen dauern, bis sich das Wasser wieder in seinen ursprünglichen Flusslauf zurückziehen wird.

Lage in Deutschland weiter kritisch

In Deutschland bewegte sich das Hochwasser weiter in den Nordden. Besonders bedroht waren Teile des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalts, wo die Elbeflut Rekordwerte erreicht. Im Süden wird nach und nach das Ausmaß der Zerstörung deutlich. Der wirtschaftliche Schaden wurde ersten Schätzungen zufolge mit elf Milliarden Euro beziffert.

In Magdeburg überstieg der Pegelstand den des Hochwassers von 2002. Drei Menschen sind dort bisher beim Kampf gegen die Überflutungen ums Leben gekommen. Niedersachsen und Brandenburg rüsteten sich für die kommenden Wassermassen, die im Süden und Osten bereits große Verwüstungen angerichtet haben.

Im deutschen Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind 10.000 Menschen aufgerufen, ihre Wohnungen zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Hier versuchen Arbeiter mit schwerem Gerät ein Leck zu schließen, dass sich im aufgeweichten Erdreich zwischen zwei Seen gebildet hat. Durch die Arbeiten bestehe aber auch die Gefahr, dass sich das Loch vergrößert. Dann könnte eine Flutwelle auf Bitterfeld zurollen.