Größte Kolonialmacht
458 Millionen Menschen haben in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts im British Empire gelebt. Die größte Kolonialmacht hatte Dominions, Kronkolonien, Protektorate und andere abhängige Gebiete von Asien über Afrika bis Amerika und Ozeanien.
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Das als „Erstes britisches Weltreich“ bezeichnete Herrschaftsgebiet wurde Anfang des 17. Jahrhunderts mit der Besiedlung Nordamerikas und einiger karibischer Inseln begründet. Auch das Interesse am Handel mit Asien wuchs. Mit der Herrschaft in Indien wurde der Aufstieg des „Zweiten britischen Weltreichs“ bis Anfang des 19. Jahrhunderts begründet. Dann startete Großbritannien in seine von Historikern als „imperiales Jahrhundert“ bezeichnete Phase.
Einfluss Russlands zurückdrängen
Einen entscheidenden Schritt dafür machte das Königreich, als es sich 1875 die Rechte am Sueskanal, einem strategisch entscheidenden Handelsweg nach Indien, sicherte. Drei Jahre später besetzte Großbritannien Zypern aus Angst vor einer südlichen Expansion Russlands. Um dessen Einfluss zu minimieren, wurde zeitweise auch Afghanistan besetzt. Die britisch-afghanischen Kriege verliefen aber weitgehend erfolglos. Im Laufe des 19. Jahrhunderts versuchten sowohl Großbritannien als auch Russland das in Zentralasien entstandene Machtvakuum zu füllen. Zugleich wurde das Rennen um Afrika eröffnet.
Der Imperialismus setzte sich Ende des 19. Jahrhunderts vollständig durch, um einen wirtschaftlichen Bedeutungsverlust hintanzuhalten. Großbritannien war entscheidend an der Aufteilung Afrikas beteiligt. Seine Kolonien spielten im Ersten Weltkrieg für die Unterstützung des Mutterlandes eine wesentliche Rolle.
Niedergang mit Zweitem Weltkrieg
1918 hatte Großbritannien die größte Ausdehnung. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und beginnende Unabhängigkeitsbewegungen machten sich aber bereits bemerkbar. Im Zweiten Weltkrieg besetzte Japan südostasiatische Kolonien und verringerte das Empire. Auch ein Sieg im Zweiten Weltkrieg half dem Weltreich nicht mehr viel, war es doch finanziell und wirtschaftlich extrem geschwächt. Schon zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Indien unabhängig.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts folgten die anderen britischen Kolonien in die Unabhängigkeit. Mit der Rückgabe Hongkongs an China 1997 wurde dieser Prozess beendet. Der Großteil der Ex-Kolonien trat dem Commonwealth of Nations bei.
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