Iran: Enttäuschung nach Präsidentschaftskandidaten-Debatte

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Die erste TV-Debatte der acht Kandidaten für die iranische Präsidentenwahl Mitte Juni hat bei Kommentatoren und Zuschauern Unzufriedenheit hervorgerufen: Beobachter beklagten am Wochenende, in der Diskussion am Freitag habe es keine Vorschläge zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme gegeben. Das iranische Wirtschaftsleben leidet unter den internationalen Sanktionen, die am Freitag von den USA noch einmal verschärft wurden.

Ökonomische Fragen standen im Mittelpunkt der TV-Diskussion. Die Inflation liegt im Iran bei mehr als 30 Prozent, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die acht Kandidaten für das Präsidentenamt erklärten einmütig, sie wollten die Abhängigkeit ihres Landes von Ölexporten verringern. Das sei eine Konsequenz aus den im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm verhängten Sanktionen des Westens.

„Kein fundierter Plan“

Mehrere Kandidaten erklärten zudem, es müssten viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, um die Arbeitslosenquote zumindest stabil zu halten. Der moderate Politiker Hassan Ruhani mahnte vor allem Hilfe für junge Arbeitslose an.

Die Äußerungen der Kandidaten reichten jedoch vielen Bürgern nicht. Keiner habe eine klare Lösung für die Wirtschaftsprobleme dargelegt, „was bedeutet, dass sie keinen fundierten Plan haben“, beklagte der Ökonom Hossein Raghfar in der Tageszeitung „Aftab“. Ein Zuschauer sagte im Staatsfernsehen, alle Kandidaten hätten ein Vorgehen gegen die hohe Inflationsrate versprochen - „aber keiner hat gesagt, wie das gehen soll“.

Ahmadinedschads Hubschrauber notgelandet

Unterdessen ist Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit seinem Hubschrauber im Elburs-Gebirge notgelandet. Der Präsident und sein Team seien unversehrt und hätten ihre Reise mit einem Auto fortgesetzt, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna heute.

Ahmadinedschad sei mit seinem Helikopter auf dem Weg zur Einweihung eines Tunnelprojekts im Nordosten des Landes gewesen, als ein technischer Defekt die Landung erzwang.