Themenüberblick

Bundesheer kauft noch heuer 18 Drohnen

Auch in Österreich plant das Bundesheer den Kauf von Drohnen, also unbemannten Miniaturflugzeugen - jedoch nur für Aufklärungszwecke. Wie Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) zuletzt gegenüber der „Presse“ bekanntgab, sollen noch heuer 18 unbewaffnete Fluggeräte angeschafft werden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Nach dem heurigen Einkauf, der mit 3,9 Mio. Euro (inklusive Ausbildung) budgetiert ist, soll der Drohnenbestand weiter aufgestockt werden. „Wir planen, zwischen 2016 und 2018 den Beschaffungsvorgang auf 16 Millionen Euro auszudehnen“, sagte Klug. Angepeilt ist der Kauf von Fluggeräten mit einer Spannweite zwischen einem und zwei Metern und mit einem Gewicht von nicht mehr als sieben Kilogramm.

Zur Grenzüberwachung sollen sie vorerst nicht eingesetzt werden, sondern zur Aufklärung nach Naturkatastrophen im Inland und zur Raumüberwachung bei Auslandseinsätzen. Die öffentliche Ausschreibung für den Auftrag ist bereits erfolgt. Der Zuschlag nach Bewerbungen aus den USA, Israel, Deutschland und Österreich soll Ende Juli erfolgen.

Ziviler Einsatz muss geregelt werden

Die europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol fordert, dass bis spätestens 2016 für die gesamte Europäische Union einheitliche Regeln für die unbemannten Drohnen vereinbart werden. Bisher gebe es nur nationale Gesetzgebungen, so Eurocontrol-Direktor Luc Tytgat.

Die US-Aufklärungsdrohne „Global Hawk“ verfüge über ein elektronisches System zur Kollisionsvermeidung: „Aber das ist noch nicht von zivilen Behörden abgenommen.“ Eurocontrol wolle, dass dieses System nach Standards, die auch in der Zivilluftfahrt Vorschrift sind, geprüft wird. Derzeit könne jedes Land nach eigenen Vorschriften unbemannte Flugzeuge zulassen und im nationalen militärischen Luftraum auch fliegen lassen.

Einheitliche Flughöhe und Zulassung

Wichtig sei, dass rasch grenzüberschreitende europäische Standards geschaffen würden, weil es immer mehr Drohnen gebe und hier möglicherweise auch ein wichtiger neuer Markt entstehe. Die EU-Kommission werde in einer Mitteilung an den Ministerrat und das EU-Parlament im Juni vorschlagen, dass Vorschriften für den Einsatz von Drohnen geschaffen werden.

Dazu gehöre beispielsweise eine Vereinheitlichung von Flughöhen für Drohnen, die deutlich höher als normale Flugzeuge fliegen können, und eine einheitliche Zulassung. Schließlich müssten auch Datenschutzfragen und die Frage, wie man mit und über Drohnen kommunizieren könne, geklärt werden.

Links: