Intensität lässt nach
Stockholm hat in der Nacht zum Samstag erneut Krawalle erlebt. In Vororten und Stadtvierteln der schwedischen Hauptstadt brannten die sechste Nacht in Folge Autos, wie die Nachrichtenagentur TT berichtete. Im Stadtteil Tensta beobachtete ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP, wie ein Auto in Flammen stand, bevor die Feuerwehr den Brand löschte.
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Insgesamt habe die Gewalt aber nachgelassen, berichtete TT unter Berufung auf die Polizei. In der Stadt Örebro brannten nach Polizeiangaben in der Nacht zum Samstag eine Schule und mehrere Autos. Bis Mitternacht kehrte wieder Ruhe ein.
Rechtsradikale und Bürgerpatrouillen
Berichten zufolge fuhren in der Gegend von Stockholm rund 200 Rechtsradikale in Autos herum. Eine starke Polizeipräsenz verhinderte aber offenbar Zusammenstöße. Laut Polizei trugen auch Bürgerpatrouillen zu einer Verringerung der Gewalt bei.

AP/Scanpix/Fredrik Sandberg
Autos, Schulen und eine Polizeiwache wurden bereits abgefackelt
Nachdem sich die Polizei in den ersten Tagen weitgehend zurückhielt und vor allem Brände löschte, gingen Beamte nun gezielt gegen Randalierer vor. Rund 30 Verdächtige wurden bisher festgenommen. Stockholms Polizeisprecher Lars Byström sagte der Agentur TT, auch wenn die Polizei nicht immer eingreife, so mache sie regelmäßig Videoaufnahmen und sammle Informationen. „Auf diese Weise können wir die Leute ein paar Tage später fassen.“
In Migrantenviertel begonnen
Die Krawalle hatten am Sonntag im Vorort Husby begonnen, in dem 80 Prozent der Einwohner Migranten sind und große soziale Missstände herrschen. Auslöser für die Randale war die Tötung eines 69-jährigen Mannes durch die Polizei. Die Gewalt weitete sich in den vergangenen Tagen auf zahlreiche andere Viertel aus. Die für Schweden ungewöhnliche Welle der Gewalt hat die Außenministerien der USA und Großbritanniens zur Mahnung an ihre Bürger veranlasst, die betroffenen Stadtteile zu meiden.
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