Themenüberblick

Wechselhafter Erfolg in Asien

Für Asiens Barbie-Fans ist ein rosafarbener Traum in Erfüllung gegangen: In Taiwan öffnete kürzlich das erste Themencafe, das ganz der legendären Plastikpuppe aus den USA gewidmet ist. Die Besucher erwarteten pinkfarbene Couches, Kellnerinnen in pinkfarbenen Tutus und eine Barbie-Cremetorte, während das bekannte Gesicht der kleinen Puppe überlebensgroß von einer Wand strahlte.

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Hersteller Mattel hatte der taiwanesischen Restaurantkette Sinlaku die Lizenz erteilt - auch in der Hoffnung, Barbie mit dem Cafe in Taipehs beliebtem Shoppingbezirk als Modemarke zu etablieren. Themenrestaurants seien in Taiwan sehr beliebt, sagte Marketingvertreterin Iggy Yip. Sie zögen viele Touristen aus Japan, Hongkong und dem chinesischen Festland an. In dem Lokal werden auch Möbel, Kleider und Accessoires der Marke Barbie verkauft.

Bei den ersten Gästen kam das verspielte Ambiente des neuen Cafes offenbar gut an. Bürokraft Jessica Ho schwärmte von der „süßen“ Einrichtung. „Meine Tochter und ich lieben Barbies, wir werden ihren 6. Geburtstag hier feiern“, sagte sie. Zum 50. Geburtstag von Barbie hatte Mattel im Jahr 2009 ein riesiges Barbie-Geschäft in China eröffnet, musste es aber zwei Jahre später mangels Erfolgs wieder schließen.

Wenig Besuch im Barbie-Wellnessbereich

Die Kunden konnten in dem Shop in Schanghai auf einer pinkfarbenen Rolltreppe in die Verkaufsräume fahren und in insgesamt 900 Schaukästen Barbie in all ihren verschiedenen Kleidern bewundern. Zum sechsstöckigen Kaufhaus gehörten auch ein Wellnessbereich und eine „Barbie-Bar“. Doch der Verkauf der Spielzeugikone lief Medienberichten zufolge nur schleppend.

Mattel-Sprecherin Linda Du sagte vor zwei Jahren, das Kaufhaus sei geschlossen worden, weil das Unternehmen nun eine „andere Strategie“ verfolge. Mattel wollte noch im selben Jahr eine Kampagne starten, um Barbie in China bekannter zu machen. Barbie-Puppen gebe es immer noch in mehr als 1.000 Geschäften in ganz China zu kaufen. Bei der Eröffnung hatte Mattel erklärt, das Unternehmen mache 2,5 Prozent seines Umsatzes in China.

„Niemand wusste, wofür Barbie steht“

Analyst Ben Cavander vom Marktforschungsunternehmen China Market Research in Schanghai sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Fall Barbie zeige wieder einmal, wie schwer westliche Unternehmen in der Volksrepublik Fuß fassten. In den USA blicke die Barbie auf eine lange Geschichte zurück, die Leute dort und ihre Eltern seien mit der Puppe aufgewachsen.

In China aber sei das anders, die Menschen würden viele westliche Produkte gar nicht kennen. „Niemand hier wusste, wofür Barbie eigentlich steht.“ Hersteller aus dem Westen seien entweder nicht schnell genug, um ihre Produkte dem chinesischen Geschmack anzugleichen, oder sie seien nicht geduldig genug, auf den Erfolg zu warten.

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