Prekäre Sicherheitslage im Jemen
Entführungen im Jemen sind keine Seltenheit, die Sicherheitslage im 24-Millionen-Einwohnerland ist extrem brüchig. In den vergangenen 15 Jahren wurden laut Nachrichtenagentur AFP mehr als 200 Menschen entführt - meist von mächtigen Stämmen, die damit politische Forderungen an die Behörden durchsetzen wollten.
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Nach monatelangen Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern des inzwischen entmachteten langjährigen Präsidenten Ali Abdullah Saleh ist die Lage in dem Land, das rund sechsmal so groß ist wie Österreich, relativ unsicher. Das Land im Süden der arabischen Halbinsel gilt als Armenhaus Arabiens.
Süd und Nord gespalten
Die Republik Jemen ging 1990 aus dem Nordjemen und der Demokratischen Volksrepublik Südjemen hervor. Im Südjemen war 1967 nach fast 130 Jahren die britische Präsenz beendet worden. Aber auch nach der Vereinigung bleibt das Land politisch gespalten.
Der Süden fühlt sich von der Zentralregierung benachteiligt. Eine Separatistenbewegung kämpft seit Jahren für die Abspaltung. Hinzu kommt der teils politisch, teils religiös motivierte Aufstand schiitischer Huthi-Rebellen im Norden des Landes, der seit 2004 mehrfach zum Bürgerkrieg eskalierte.
Al-Kaida kontrolliert ganze Landstriche
Extremisten mit Verbindungen zur radikalislamischen Al-Kaida kontrollieren ganze Landstriche und haben sich zu mehreren Anschlägen auf jemenitische Soldaten sowie ein US-Sicherheitsteam in der Region bekannt. Das Terrornetzwerk Al-Kaida nutzt vor allem das von Bergen und Wüsten geprägte Land als Rückzugsgebiet mit Ausbildungslagern. Islamisten aus dem Jemen und Saudi-Arabien gründeten 2008 zudem die „Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AQAP), die zwischenzeitlich erhebliche Gebiete des 530.000 Quadratkilometer großen Landes eroberte.
Immer wieder Entführungen
Immer wieder kommt es zu Entführungen westlicher Staatsbürger, die meistens jedoch unblutig enden. So waren vor sieben Jahren während einer ganzen Serie von Einführungen von Ausländern im Jemen auch zwei Österreicher in die Hände von Geiselnehmern geraten. Nach wenigen Tagen kamen sie nach Verhandlungen zwischen Stammesführern und der Zentralregierung in Sanaa in der Nacht auf den Heiligen Abend unversehrt wieder frei.
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