Wrackteile erst nach Wochen gefunden
Nach dem Absturz eines Flugzeugs Anfang Jänner mit dem italienischen Modeunternehmer Vittorio Missoni an Bord dürften die Leichen wohl nie gefunden werden. Die Familie startet eine private Suchaktion mit einem Marine-U-Boot, doch der einzige Hinweis auf das Unglück sind Wrackteile auf der Insel Curacao und eine angeschwemmte Sporttasche.
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Die Sporttasche mit dem Namen des Missoni-Chefs wurde drei Wochen nach dem Absturz von einem deutschen Touristen am Strand von Curacao entdeckt. Die Tasche für Kitesurf-Ausrüstung hatte Missoni dem Piloten mitgegeben und trägt eine Aufschrift mit dessen Namen.
Fischer berichtete von Absturz
Das Flugzeug mit dem 58-jährigen Missoni, seiner Frau und einem weiteren italienischen Ehepaar an Bord verschwand am 4. Jänner auf dem Weg vom Archipel Los Roques zum venezolanischen Festland. Ein Fischer hatte von einem Absturz berichtet, die Aussage wurde jedoch lange bezweifelt, bis die Behörden seine Aussage schließlich doch als glaubwürdig einstuften. Unmittelbar nach dem Verschwinden der zweimotorigen BN2 (Islander) war die Suche nach dem Kleinflugzeug aufgenommen worden.

APA/AP/dapd/Venezuela Ministry Interior and Justice Press Office
Missoni feierte auf dem Karibik-Archipel Los Roques Weihnachten
Der Kontakt zwischen Flugzeug und Tower ging verloren, als sich die Maschine etwa zehn Meilen südlich des Archipels befand. Der älteste Sohn des am 9. Mai 92-jährig ebenfalls verstorbenen Modehausgründers Ottavio Missoni hatte Weihnachten und Neujahr auf Los Roques verbracht. Die Inseln sind ein beliebtes Touristenziel in der venezolanischen Karibik.
Rettungsaktion erfolglos
Es wurde eine riesige Rettungsaktion in Gang gebracht. Neben der Nationalgarde beteiligten sich auch viele Privatleute mit ihren Schiffen und Flugzeugen. Doch obwohl sie mehr als 360 Quadratseemeilen durchkämmten, fand sich zunächst keine Spur von dem Kleinflugzeug. 400 Helfer waren im Einsatz, darunter 29 Taucher, berichteten italienische Medien. Im Rahmen der Aktion kamen auch Tiefensonden zum Einsatz.
Bald kursierten Gerüchte, dass es gar keinen Absturz gegeben habe, sondern dass der Firmenchef entführt worden sei. Mitte Februar wurden schließlich Wrackteile der Maschine auf der Insel Curacao entdeckt, wodurch sich alle Hoffnungen, Missoni doch noch lebend zu finden, zerschlugen.
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