Mindestens sieben Tote
Ein italienisches Containerschiff ist am späten Dienstagabend bei einem Manöver gegen einen Kontrollturm im Hafen von Genua geprallt. Der 55 Meter hohe Tower stürzte daraufhin ins Meer. Bei dem Unglück kamen letzten Meldungen zufolge sieben Menschen ums Leben. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt.
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Drei Personen werden laut der Nachrichtenagentur ANSA noch vermisst. Zu Mittag wurde einer der Vermissten lebend geborgen. Der Unfall ereignete sich während des Schichtwechsels im Kontrollturm. Zum Unglückszeitpunkt hätten sich etwa zehn Menschen in dem Turm aufgehalten. Im Tower befanden sich die Büros der Kapitäne und der Küstenwache. Das Unglück ereignete sich gegen 23.30 Uhr.
Tower in Hafenbecken versunken
Laut Augenzeugen prallte das 40.594 Tonnen schwere Schiff „Jolly Nero“ nach einem falschen Manöver bei der Ausfahrt aus dem Hafen gegen den Kontrollturm, von dem aus der Schiffsverkehr im Hafen kontrolliert wurde. Durch die Kollision habe sich der Tower um 45 Grad geneigt und sei dann ins Wasser gestürzt. Lediglich die externe Treppe sei erhalten geblieben. Nicht ausgeschlossen wurde, dass sich bis zu sechs Personen im Aufzug des Kontrollturms befanden, als dieser einstürzte.

Reuters/Alessandro Garofalo
Die Trümmer des Tower am Morgen nach dem Unglück
Das 30 Meter breite und 239 Meter lange Containerschiff „Jolly Nero“ wird von der italienischen Reederei Messina betrieben. Es wurde beschlagnahmt. Der Kapitän wurde von dem ermittelnden Staatsanwalt vernommen.

AP/AR/Studio6/LaPresse
Der Tower auf einem Archivbild
„Unverständliches Manöver“
Eine Havarie an Bord des Containerschiffes wird als Unglücksursache vermutet. Laut Augenzeugen gab es an einem der beiden Motoren des Schiffes eine Panne, die „Jolly Nero“ sei dadurch außer Kontrolle geraten. Der hintere Teil des Schiffes mit mehreren Containern an Bord sei gegen den Kontrollturm gestoßen. Die Zeitung „Il Secolo XIX“ sprach von einem „unverständlichen Manöver“ des Schiffs, das nur auf einen Maschinenschaden zurückzuführen sein könne.
„Wir sind erschüttert und verzweifelt. In der Geschichte unseres Unternehmens ist so etwas noch nie passiert“, sagte Stefano Messina, Eigner der Reederei Messina und Betreiber der „Jolly Nero“. Luigi Merlo, Leiter der Hafenbehörde, sagte gegenüber dem lokalen TV-Sender Primocanale: „Das ist eine schreckliche Tragödie. Im Moment gibt es keine Erklärung für den Unfall.“
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