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Neue Farben in der Politlandschaft

Die politische Landkarte Salzburgs ist nach der Landtagswahl am Sonntag neu gezeichnet. Die ÖVP schaffte es trotz deutlicher Verluste, die relative Mehrheit in allen Wahlbezirken bis auf die Stadt Salzburg zurückzuholen. Das hatte sie zuletzt 1999 geschafft. Die Stadt Salzburg ist seit dieser Wahl grün, bisher gab es hier stets rote Mehrheiten.

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Mit dem Finanzskandal verspielte die SPÖ unter Landeshauptfrau Gabi Burgstaller ihre historische Leistung, neben Salzburg-Stadt die Mehrheit der ländlichen Wahlbezirke des Landes geholt zu haben. Deutlich wird das mit einem Rückblick auf 2004: Da gewann die SPÖ fünf Wahlbezirke, die ÖVP nur einen. 2009 sah das Bild für die SPÖ immerhin noch so aus, dass sie in vier Wahlbezirken die relative Mehrheit erobern konnte.

Grafik zur Landtagswahl in Salzburg

APA/ORF.at

Fünf schwarze und ein grüner Wahlbezirk bei der Landtagswahl 2013

Burgstaller und der historische „Swing“ zu Rot

„Salzburg war immer ein bürgerliches Bundesland“, erinnerte am Wahlabend auch der Innenpolitikchef der „Salzburger Nachrichten“, Andreas Koller, im ORF-Wahlstudio. Burgstaller habe mit ihren zwei Wahlgängen 2004 und 2009 eine Ausnahme von diesem Umstand geschafft. 1999 waren bis auf die Stadt Salzburg alle Wahlbezirke so etwas wie schwarzes Kernland.

Grafik zur Landtagswahl in Salzburg

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2009 lag die SPÖ noch in vier Wahlbezirken voran

Grafik zur Landtagswahl in Salzburg

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Verluste der SPÖ nach Gemeinden

ÖVP-Rückeroberung trotz Minus

2013 sieht die Politlandkarte nun so aus, dass die ÖVP alle ländlichen Regionen holen konnte - wenn auch mit einem blauen Auge in Form deutlicher Verluste. In der Stadt Salzburg sind historisch erstmals bei einer Landtagswahl die Grünen die Partei mit der relativen Stimmenmehrheit.

Grafik zur Landtagswahl in Salzburg

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Verluste und leichte Gewinne der ÖVP nach Gemeinden

Salzburg erinnert dabei an die Tirol-Wahl der Vorwoche, in der auch in der Landeshauptstadt Innsbruck die relative Mehrheit an die Grünen ging - die anderen Wahlbezirke gingen ebenso wie in Salzburg an die Volkspartei. Die Grünen konnten nicht nur in der Stadt Salzburg punkten, sondern waren auch in den Wahlbezirken um die Landeshauptstadt, also in Salzburg-Umgebung und Hallein, stark, wo sie in vielen Gemeinden deutlich über 20 Prozent lagen.

Die grünen Gewinne 2013

In einer roten Gemeinde wie Hallein erreichten die Grünen bei dieser Wahl über 23 Prozent. Das beste Ergebnis außerhalb der Stadt-Salzburg erzielten die Grünen in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee mit 28,84 Prozent. Dort ließen sie auch die ÖVP (25,55 Prozent) hinter sich.

Grafik zur Landtagswahl in Salzburg

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Das Gemeindeergebnis der Grünen bei der Landtagswahl

Die ÖVP hatte bei dieser Wahl ihr „Kernland“ im Süden des Bezirks Pongau und im Bezirk Tamsweg. Hier konnte sie in einigen Kommunen die absolute Mehrheit behaupten. Dennoch bleibt für die ÖVP ein schaler Beigeschmack: Auch dort, wo sie voranliegt, steht bei jedem Ergebnis ein Minus gegenüber der letzten Wahl. Das Glück der Volkspartei war der völlige Einbruch der SPÖ.

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