„Focus“: Name von Hoeneß tauchte auf Steuer-CD auf
Der Name des Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, ist einem Bericht zufolge bereits auf einer im vergangenen Sommer vom Land Nordrhein-Westfalen erworbenen Steuer-CD aufgetaucht.
Die Staatsanwaltschaft Bochum habe die Daten an die Kollegen in München weitergeleitet, berichtete das Nachrichtenmagazin „Focus“ heute vorab aus seiner neuen Ausgabe. Ein Ermittlungsverfahren hätten diese aber erst nach der Selbstanzeige von Hoeneß eröffnet.
Die Staatsanwaltschaft München II gibt laut „Focus“ an, erst mit der Selbstanzeige im Jänner ein Verfahren gegen Hoeneß eingeleitet zu haben. Die Staatsanwaltschaft untersuchte demnach am 20. März neben dem Haus des FC-Bayern-Präsidenten am Tegernsee auch drei Stunden lang sein Büro in der Zentrale des Fußballclubs. Zudem hätten die Fahnder die Telefone von Hoeneß abgehört. Hoeneß soll Vermögenswerte in der Schweiz nicht ordnungsgemäß versteuert haben. Um einer Strafe zu entgehen, erstattete er Selbstanzeige.
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles forderte von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) eine „schnelle und umfassende Erklärung“ in Zusammenhang mit dem Bericht über die Steuer-CD. „Offenbar wusste die bayerische Justiz bereits seit Sommer 2012 vom Steuerbetrug Hoeneß’“, erklärte Nahles. „Sie legte die Hände in den Schoß, das ist Beihilfe zum Steuerbetrug“, kritisierte die SPD-Generalsekretärin. Einmal mehr zeige sich: „Je näher man hinschaut bei der CSU, desto schmutziger der alte Filz und das Amigo-System.“
Ermittlungen auch gegen Rummenigge
Auch gegen den Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, läuft einem „Focus“-Bericht zufolge ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in Zusammenhang mit einer Zollkontrolle. Bei einer Kontrolle am 7. Februar seien bei Rummenigge nach der Rückkehr aus dem Emirat Katar auf dem Münchener Flughafen im Handgepäck zwei wertvolle Uhren gefunden worden, berichtete das Magazin. Rummenigge habe angegeben, es handle sich um gebrauchte Uhren, die ihm ein Freund in Katar geschenkt habe.
Das Hauptzollamt Augsburg führt dem Bericht zufolge ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs, Rummenigge habe die vorgeschriebene Umsatzsteuer von 19 Prozent bei der Einreise nicht entrichtet. Die zuständige Staatsanwaltschaft Landshut wollte laut „Focus“ keine Angaben zu einem Verfahren machen. Auch Rummenigge wollte sich demnach nicht zu dem Vorfall äußern.