Unwegsame Provinz
Nach dem schweren Erdbeben mit mehr als 40 Todesopfern in Pakistan und im Iran Anfang dieser Woche gestaltet sich die Hilfe in den Katastrophengebieten wegen der schlechten Infrastruktur schwierig. Es handelte sich um das schwerste Beben im Iran seit 1957. Nach Angaben des iranischen Erdbebeninstituts hatte das Beben in der Provinz Sistan-Belutschistan eine Stärke von 7,7, die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 7,8 an.
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In der Folge ereigneten sich mehrere Nachbeben, das schwerste hatte eine Stärke von 5,7. Iranische Behörden meldeten Mitte der Woche das erste Todesopfer, nachdem sie am Dienstag nur von 27 leicht Verletzten gesprochen hatten.
1.700 Menschen obdachlos
Eine Frau sei bei einem Erdrutsch in Folge des schweren Bebens ums Leben gekommen, sagte der Gouverneur von Chasch, einer kleinen Stadt im Südosten des Irans, laut der Nachrichtenagentur Isna. In mehr als 20 Dörfern seien Schäden entstanden, berichteten iranische Medien unter Berufung auf die Behörden. Die Hilfsorganisation Roter Halbmond teilte mit, weil rund 1.700 Menschen obdachlos geworden seien, seien 400 Zelte in das iranische Erdbebengebiet gebracht worden.
40 Tote in Pakistan
Im Nachbarland Pakistan starben bei dem Erdbeben nach neuen Schätzungen mehr als 40 Menschen, wie ein Sprecher der Grenztruppen sagte. Auch Kinder gehörten zu den Todesopfern. Mehr als 100 Verletzte seien behandelt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit.

APA/ORF.at
Das Epizentrum lag in dünn besiedeltem Gebiet im Osten des Landes nahe der Grenze zu Pakistan
Erschwert wurden die Hilfseinsätze dadurch, dass die an den Iran und Afghanistan grenzende Provinz Baluchistan sehr unwegsam ist. Militärhubschrauber flogen medizinisches Personal in das Katastrophengebiet. Unterdessen suchten Bewohner unter den Trümmern nach weiteren Verschütteten.
Rudimentäre Infrastruktur
In der abgelegenen Ortschaft Mashkail wurden etwa drei Viertel der Häuser durch das Beben beschädigt. Rund 5.000 Menschen waren laut Helfern betroffen. Weil der Ort weder geteerte Straßen noch eine ordentliche Stromversorgung oder richtige medizinische Einrichtungen hat, mussten die Einwohner lange auf Hilfe warten. Der etwa 50-jährige Abdul Ghaffour berichtete, weil die Häuser in Mashkail nur aus Lehm gebaut seien, seien viele von ihnen eingestürzt. „Ich dachte, eine Planierraupe fährt dicht an meinem Haus vorbei“, beschrieb er das Beben.
USA und UNO bieten Hilfe an
US-Außenminister John Kerry bot Unterstützung bei den Hilfseinsätzen an. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, die Vereinten Nationen (UNO) stünden bereit, wenn Hilfe benötigt werde. Papst Franziskus sprach den Katastrophenopfern sein Mitgefühl aus. Bereits vor einer Woche hatte ein Beben der Stärke 6,3 den Süden des Iran erschüttert, knapp 40 Menschen wurden getötet.
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