Safe von Jugoslawiens Ex-Präsident Tito geöffnet

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Ein Geheimnis, das zuletzt für großes Interesse im Raum des 1991 zerfallenen ehemaligen Jugoslawien (SFRJ) sorgte, ist nun gelüftet worden. Ein Safe, der sich in der serbischen Notenbank befindet und in dem Gegenstände des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito (1892 bis 1980) mehr als 30 Jahre lang aufbewahrt wurden, ist geöffnet.

In der Vorwoche, als der Geldschrank von Mitarbeitern des serbischen Staatschefs Tomislav Nikolic aufgemacht wurde, wurden darin etwa 30 Kilo Goldbarren, gut 2.600 Goldmünzen, ferner 149 mit Brillanten und Diamanten bestückte Goldgegenstände, aber auch 13 Auszeichnungen der ehemaligen jugoslawischen Königsfamilie Karadjordjevic und anderes mehr vorgefunden. Auch Bargeld fehlte nicht: rund 26.000 Dollar und 36.000 DM, berichtete die Tageszeitung „Danas“.

Streit um Erbe

Eigentlich hatte Tito den Geldschrank selbst gar nicht benutzt. Nach seinem Tod im Jahre 1980 beschloss das damalige Staatspräsidium - laut der Tageszeitung irgendwann zwischen März und Juni 1992 -, die in seiner Residenz vorgefundenen Wertgegenstände im Geldschrank aufzubewahren, der sich damals noch in der jugoslawischen Notenbank befand. Später habe man den Safe völlig vergessen, behauptet nun die Tageszeitung.

Der Geldschrank wurde auf Antrag eines Belgrader Gerichts geöffnet, vor dem seit Jahren ein Erbschaftsverfahren läuft. Um die Erbschaft bemühen sich die 88-jährige Witwe Titos, Jovanka, sein Sohn Miso sowie mehrere Enkelkinder.