Saudi-Arabien weist Hunderttausende Gastarbeiter aus
Saudi-Arabien hat im Verlauf des heurigen und vorigen Jahres knapp 800.000 Ausländer ohne Arbeitserlaubnis ausgewiesen. Das Königreich, die größte Volkswirtschaft des arabischen Raums, habe eine „Aktion scharf“ gegen sich illegal im Land befindliche Arbeitskräfte begonnen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg heute unter Berufung auf saudi-arabische Behörden.
Maßnahme gegen Jugendarbeitslosigkeit
Mit diesem Schritt soll die Jugendarbeitslosigkeit gesenkt werden. Im Jahr 2012 wurden nach Angaben der Einwanderungsbehörden 575.000 Menschen ausgewiesen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres folgten weitere 200.000 nach.
Saudi-Arabien wolle „bereits bestehende Arbeitsgesetze durchsetzen“, sagte Arbeitsminister Hattab al-Enasi. Auch soll eine neue Regelung festschreiben, dass ausländische Arbeitskräfte nur auf Einladung von zukünftigen Arbeitgebern ins Land kommen dürfen und für diese tätig sein müssen.
Das Arbeitsministerium will Inspektoren im ganzen Land ausschwärmen lassen, die Einrichtungen überprüfen und Verstöße streng bestrafen sollen. Damit soll die Arbeitslosigkeit bekämpft werden, die zuletzt rund ein Viertel der 20- bis 30-Jährigen betraf.
Fast zehn Millionen ausländische Arbeitskräfte
In dem ölreichen Golfstaat mit rund 29 Millionen Einwohnern leben nach Schätzungen mehr als 9,4 Millionen ausländische Arbeitskräfte. Die häufigsten Herkunftsländer sind laut offiziellen Statistiken arabische Staaten wie Ägypten und der Jemen sowie die Philippinen, Indien und Pakistan. Die Geldsendungen sind für die Familien der Gastarbeiter oft von existenzieller Bedeutung.