Kim Jong Un probt Wiedervereinigung
Nordkorea hat im Internet einen Propagandafilm veröffentlicht, in dem der fiktive Einmarsch nordkoreanischer Truppen in die südkoreanische Hauptstadt Seoul gezeigt wird. Das vierminütige Video mit dem Titel „Ein kurzer, dreitägiger Krieg“ wurde vor etwa einer Woche auf der Website Uriminzokkiri veröffentlicht, die die Propaganda von Nordkoreas Staatsmedien verbreitet.
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Zu sehen ist, wie Tausende nordkoreanische Soldaten mit dem Fallschirm über Seoul abspringen. Panzer überrollen die Grenze und besetzen ebenfalls die südkoreanische Hauptstadt. In dem Video sagt ein Sprecher, bei dem Einmarsch seien etwa 150.000 US-Bürger „als Geiseln“ genommen worden.
Volksarmee als Retter aus dem Chaos
Drei Tage nach Beginn der Invasion breche in Seoul und anderen Städten des Landes völliges Chaos aus, da es weder Nahrungsmittel und Trinkwasser noch funktionierende Kommunikationsleitungen gebe. In dieser Situation greife die nordkoreanische Volksarmee ein und bewirke so in nur drei Tagen eine Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten, heißt es in dem Kommentar weiter.
Nordkorea hatte in letzter Zeit wiederholt derartige Propagandavideos veröffentlicht, die nach Ansicht von Beobachtern unter anderem die Stellung des jungen Machthabers Kim Jong Un stärken sollen. Im Februar tauchte etwa eines auf, das US-Präsident Barack Obama und US-Soldaten hinter lodernden Flammen zeigt. Das Video entstand, kurz nachdem Nordkorea wegen eines unterirdischen Atomtests weltweite Empörung ausgelöst hatte.
Wiederholte Drohungen gegen „Aggressoren“
Als die UNO als Reaktion darauf neue Sanktionen verhängte, verkündete Pjöngjang einen Ausbau seines Atom- und Raketenprogramms, kündigte den Nichtangriffspakt mit Südkorea von 1953 auf und drohte mit einem atomaren Erstschlag gegen die USA und andere „Aggressoren“. Der Test sei das Resultat von Kims „eisernem Glauben und Willen“, hieß es bei der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.
„Die USA haben den Norden praktisch dazu verleitet, den Atomtest vorzunehmen“, hieß es in den in koreanischer Sprache verfassten Textpassagen des Videos. Der Film endet mit der Explosion einer Atombombe in einem unterirdischen Bunker und der Botschaft: „Die ganze Welt schaut jetzt zu. Die USA müssen jetzt antworten.“
New York in Flammen
Davor war ein Video von Uriminzokkiri auf YouTube hochgeladen worden, das eine New York ähnelnde Stadt nach einem Raketenangriff in Flammen zeigt. In dem Film wurden Sequenzen aus einem US-Computerspiel benutzt. Weil damit gegen Urheberrechte verstoßen wurde, musste Uriminzokkiri das Video entfernen. In dem neuen Video ist die Themenmusik eines Onlinerollenspiels aus den USA zu hören.
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