In Australien zu Haft verurteilt
Ein drogenabhängiger Arzt hat in Australien 55 Frauen mit Hepatitis-C angesteckt. Ein Gericht in Melbourne verurteilte den 63-jährigen Anästhesisten kürzlich zu 14 Jahren Gefängnis. Der Mann injizierte sich selbst ein Schmerz- und Beruhigungsmittel. Er verwendete dann dieselben Nadeln, um das Mittel seinen Patientinnen zu spritzen.
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Der Arzt arbeitete als Anästhesist in einer Abtreibungsklinik. Er selbst war süchtig nach dem Schmerzmittel Fentanyl, worüber er auch die Ärztegemeinschaft in Victoria informiert hatte. Was er jedoch verschwieg, war, dass er selbst an Hepatitis-C litt, wie die „Herald Sun“ berichtete. Durch die Wiederverwendung der Injektionsnadeln übertrug er das Virus an seine Patientinnen.
Bis zu 65 Betroffene
Laut dem Staatsanwalt geht die Zahl der Betroffenen über die 55 bekannten Fälle aus den Jahren 2008 und 2009 hinaus. „Es gibt etwa zehn (Frauen, Anm.) mehr, die nicht mit der Polizei sprechen möchten, aus Angst, dass ihre Eltern dadurch erfahren, dass sie eine Abtreibung hatten und an Hepatitis-C leiden“, so Gavin Silbert gegenüber der Zeitung. „Sie litten an der Krankheit seit vielen Jahren, Sie wussten, dass Sie Hepatitis-C haben, und Sie wussten, das Virus kann sich auf andere übertragen“, sagte Richter Terry Forrest in dem Prozess zum Angeklagten. Der Schaden, den dieser angerichtet habe, könne nicht angemessen in Worte gefasst werden, zeigte sich der Richter betroffen.
Bisher gibt es keinen wirksamen Impfstoff gegen die Viruserkrankung Hepatitis-C. Die Krankheit wird durch Blut übertragen. Die meisten Erkrankten sind Drogenabhängige, die sich durch gemeinsam benutztes Besteck anstecken. Der verurteilte Arzt war mit einer Heroinabhängigen verheiratet und hatte sich schuldig bekannt.
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