Ex-Opel-Chef Stracke wechselt zu Magna
Der ehemalige Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke wechselt zum austro-kanadischen Automobilzulieferer Magna. Magna-Sprecherin Lea Treese bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht des Wirtschaftsmagazins „Capital“.
Der 56-Jährige solle ab 1. April bei Magna Steyr, einer Geschäftseinheit des Konzerns in Graz, die Sparte Fahrzeugtechnik verantworten. Er ist dem Präsidenten von Magna Steyr und dem Magna-Europachef Günther Apfalter unterstellt.
Ablöse im Streit über Sanierungskurs
„Wir sind überzeugt, dass Magna Steyr von seiner umfangreichen Erfahrung in den Bereichen Gesamtfahrzeugentwicklung und -produktion profitieren wird“, teilte das Unternehmen mit. Stracke hatte im Sommer vergangenen Jahres nach nur etwa einem Jahr die Leitung des angeschlagenen Autobauers Opel aufgegeben.
Stracke war im vergangenen Jahr im Streit über den Sanierungskurs bei der Rüsselsheimer GM-Tochter abgelöst worden. Sein Abgang löste damals Spekulationen aus, GM wolle die Verluste der Europatochter nicht mehr tragen und suche einen Käufer. Später dementierte der US-Konzern diese Absichten.
Verkauf in letzter Minute abgeblasen
Im Zuge seines Insolvenzverfahrens vor einigen Jahren hatte GM tatsächlich einen Verkauf von Opel geplant. Damals stand Magna gemeinsam mit russischen Investoren als Käufer bereit und hatte den Deal nahezu ausgehandelt. Die Amerikaner waren aber in letzter Minute abgesprungen und hatten sich entschlossen, die Tochter doch zu behalten.
Die Sanierungsversuche trugen aber wegen der Absatzkrise in Europa kaum Früchte. Nun will GM die Wende bei Opel durch Einsparungen und zahlreiche neue Modelle einleiten. Neuer Opel-Chef ist seit Anfang März der frühere VW- und Conti-Manager Karl-Thomas Neumann.