Gebietsstreit auf Borneo: Aufruf zu Waffenruhe
Im Landbesetzerkonflikt im malaysischen Teil Borneos zeichnet sich Entspannung ab. Der bisher kompromisslose Sultan von Sulu auf den Philippinen rief seine Anhänger auf, nicht mehr zu schießen. Sie versuchen seit drei Wochen, in der malaysischen Provinz Sabah auf Borneo mit Gewalt historische Territorialansprüche geltend zu machen.
Bei Schießereien mit malaysischen Sicherheitskräften waren seit Freitag 27 Menschen umgekommen, darunter acht malaysische Polizisten. Das Militär bombardierte am Dienstag das Camp der Besetzer und griff es mit Raketen an.
Konflikt geht auf britische Kolonialherrschaft zurück
Ein Sprecher von Sultan Jamalul Kiram III. sprach in Manila von einem „Waffenstillstand“ und bat die Vereinten Nationen (UNO) um Vermittlung für einen geordneten Rückzug der Truppen des Sultans, doch hat das Sultanat gar keine legitime Armee. Die philippinische Regierung hat sich von der Aktion distanziert.
Sabah gehörte einst zum Sultanat von Sulu. 1878 verpachtete der damalige Sultan das Land, die britischen Kolonialherren schlugen es später Malaysia zu. Die Zahl der Besetzer wurde zuletzt auf rund 200 geschätzt.