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Fachärzte sind Spitzenverdiener

Die Selbstständigkeit ist in Österreich im Steigen begriffen, seit 2001 hat sie um rund 20 Prozent zugelegt, besagen Zahlen der Statistik Austria. Zuletzt machten sich etwas weniger Österreicher selbstständig, Frauen verdienen zudem weniger als Männer.

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2011 gab es laut Angaben der Statistik Austria in Österreich 482.600 selbstständig Erwerbstätige, davon waren 310.900 Männer. Die Zahl der selbstständig Erwerbstätigen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7.200, wobei 2011 weniger Frauen selbstständig wurden als Männer. 2012 machten sich im Vergleich zum Vorjahr weniger Österreicher selbstständig, wobei die Statistik Austria für das dritte Quartal 2012 269.000 Selbstständige ohne Arbeitnehmer ausweist.

Immer mehr Kleinstunternehmer

Laut Angaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gab es 2011 241.164 Einpersonenunternehmen (EPU) in Österreich, das entspricht 54,6 Prozent der Gesamtmitglieder der WKÖ. Die Tendenz ist auch hier grundsätzlich steigend: 2009 gab es 225.592 EPUs, 2010 238.320.

Insgesamt gab es 2011 409.194 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Österreich. 92 Prozent hatten weniger als zehn Mitarbeiter, 1.090 Betriebe 250 Mitarbeiter und mehr. Laut der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) waren 2011 42.609 Personen sogenannte neue Selbstständige ohne Gewerbeschein.

Frauen verdienen deutlich weniger

Laut Einkommensbericht 2012 waren 2009 318.029 Personen ausschließlich selbstständig erwerbstätig, der Frauenanteil betrug dabei 36 Prozent. Nach Abzug der Steuern blieben den ausschließlich selbstständig Erwerbstätigen im Mittel 11.339 Euro übrig, wobei die Nettoeinkünfte der Frauen mit 8.375 Euro relativ zu den Einkünften der Männer (13.531 Euro) 62 Prozent betrugen.

Die niedrigsten Gehälter für Männer und Frauen gibt es dabei laut Zahlen der Statistik Austria von 2007 für künstlerische und schriftstellerische Tätigkeiten, gefolgt von Kultur und Unterhaltung und Unterrichtswesen. Frauen verdienten demnach als Künstler durchschnittlich 530 Euro im Monat, Männer 688 Euro. Das meiste Geld verdienten Fachärzte, wobei Männer mit 6.282 Euro mehr als doppelt so viel mit nach Hause nehmen konnten als Frauen.

Mehr Freiheiten als Hauptmotiv

In einer Umfrage des WKÖ-Gründerservice gab die überwiegende Mehrheit (65 Prozent) zuletzt an, wegen der flexibleren Lebensgestaltung selbstständig geworden zu sein. Zwei Drittel wollten auch die Verantwortung, die sie als Angestellte bereits zu tragen hatten, in ein eigenes Unternehmen einbringen. 60 Prozent wollten lieber der eigene Chef sein.

Nur jeder Zweite rechnete damit, so sein Einkommen steigern zu können, immerhin zwölf Prozent gaben an, als Angestellte keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt zu haben, acht Prozent wurden demnach in die Selbstständigkeit gedrängt.

Link:

Statistik Austria zu Selbstständigen