Urkunde zum Austritt aus UdSSR in Minsk unauffindbar
Weißrussland hat möglicherweise sein Exemplar der historischen Urkunde über die Auflösung der Sowjetunion und der Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten verloren. Ein Sprecher des Außenministeriums in Minsk bestätigte gestern, das Dokument sei unauffindbar. „Wir müssen in den Archiven suchen, um die Situation aufzuklären“, hieß es.
Der frühere weißrussische Präsident Stanislaw Schuschkewitsch hatte mit einer Archivanfrage für seine Memoiren den Stein ins Rollen gebracht. Auf seine Bitte um eine Kopie des Originals auf Weißrussisch für sein Erinnerungsbuch sei ihm kommentarlos eine russischsprachige Kopie zugeschickt worden, sagte Schuschkewitsch. Daraus habe er geschlossen, dass die Regierung das Original nicht mehr besitze.
Möglicherweise habe jemand die Urkunde „gestohlen, um sie teuer zu verkaufen“, vermutete Schuschkewitsch. Das Dokument war am 8. Dezember 1991 von Schuschkewitsch, dem damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin und dem früheren ukrainischen Staatschef Leonid Krawtschuk im weißrussischen Belowejskaja Puschtscha unterzeichnet worden.