2,4 Mio. Österreicher sollen Versicherungszeiten angeben

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

2,4 Millionen Österreicher bekommen heuer Post von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA). Der Grund: Ab 2014 wird es ernst mit dem neuen Pensionskonto für alle. Im Zuge der Umstellung fragt die PVA bei jenen nach, deren Versicherungszeiten Lücken aufweisen. Fahrplan und Prozedere wurden heute bei einer Pressekonferenz präsentiert, bei der Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) eindringlich zur Mitwirkung bei dem „Riesenvorhaben“ aufrief.

Jahrgänge ab 1955 betroffen

Mit dem transparenten Pensionskonto entfällt die Parallelrechnung zwischen dem großzügigere alten und dem rigideren neuen Pensionsrecht. Im alten Recht erworbene Ansprüche werden als Kontogutschrift umgerechnet, womit man künftig tatsächlich einen unmittelbaren Eindruck haben wird, wie viel Pension man erwarten kann. Die Einsicht wird auch online möglich sein. Betroffen sind alle Jahrgänge ab 1955.

Doch bei 2,4 Millionen von insgesamt 3,6 Millionen Konten „fehlen irgendwelche Versicherungszeiten“, wie PVA-Obmann Manfred Felix ausführte. Rund 700.000 davon beträfen anrechenbare Kindererziehungszeiten, der Rest Dienstzeiten, die es nicht ins PVA-System geschafft haben oder aber auch Ausbildungszeiten oder Präsenz- bzw. Zivildienst.

Nach Jahrgängen gestaffelt

Der Haken: Was in der „Kontoerstgutschrift“ fehlt, könnte die Pensionshöhe vermindern, warnt die PVA. Deshalb schickt sie den Betroffenen nun einen Versicherungsdatenauszug sowie einen „Antrag auf Ergänzung der Versicherungszeiten“, in dem man Nachträge geltend machen kann.

Das Ganze geht nach Jahrgängen gestaffelt vor sich. Im November 2012 wurden die Jahrgänge 1958 bis 1959 angeschrieben, im Jänner 2013 sind von 1960 bis 1965 Geborene an der Reihe. Bei bisher rund 300.000 verschickten Briefen erhielt man rund 50.000 Antworten, was Felix „nicht schlecht“ findet. Wer auf das Erstschreiben nicht reagiert, erhält im Herbst noch einmal eine Erinnerung.