Statuen, Eisring und ein Parks-Gesetz
Als Rosa Parks 2005 mit 92 Jahren starb, wurde sie als erste Frau in der Geschichte der USA im Kapitol aufgebahrt. Auch wenn die Kämpferin gegen die Rassendiskriminierung nie das Rampenlicht suchte, ist ihr Name in den USA in aller Munde.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
In der US-Stadt Grand Rapids im Bundesstaat Michigan drehen im Winter Eisläufer auf dem Rosa-Parks-Eislaufplatz ihre Runden, in Portland, Oregon, besuchen die Kinder die Rosa-Parks-Volksschule und in Parks’ Heimatstadt Montgomery, Alabama, können die Studenten in der Rosa-Parks-Bibliothek studieren. Kaum eine Frau hat die Geschichte der schwarzen Bevölkerung der USA so sehr beeinflusst wie die Farmerstochter aus den Südstaaten.
Als lebensgroße Statue im Kapitol
Zu ihrem 100. Geburtstag bringt die US-Post eine Briefmarke mit ihrem Porträt heraus, das sie als nachdenkliche, elegante Frau zeigt, die Haare in einem Knoten im Nacken zusammengefasst und eine schlichte Draht-Brille auf der Nase. In der Zeit, als das Bild entstand, war Parks über 40 Jahre alt und kämpfte an der Seite des jungen Pastors Martin Luther King in ihrer Heimatstadt für die Abschaffung der Rassendiskriminierung im öffentlichen Verkehr.
Als erste Afroamerikanerin wird Parks auch im US-Kapitol verewigt. Der Senat in Washington stimmte 2005 einstimmig einer entsprechenden parteiübergreifenden Initiative zu. Es ist zugleich die erste lebensgroße Statue, die im Kapitol seit 1870 errichtet wird. Das Kunstwerk soll Ende 2013 fertig sein und in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht werden. Bereits seit 2012 können Besucher der National Cathedral in Washington eine steinerne Büste von Parks bewundern.
Rosa-Parks-Gesetz
In Dallas findet man eine Bronze-Nachbildung von Parks freundlich lächelnd auf einer Busbank direkt am großen Terminal sitzen, wo sie die Rosa Parks Plaza mit Springbrunnen, Wartehäuschen und Bushalteplätzen überblickt. Auch die Busstation von Eugene, Oregon, schmückt eine Rosa-Parks-Statue - diesmal ohne Brille, aber dafür mit sittsam gefalteten Händen.
Die wohl bekannteste Nachbildung findet sich aber im National Civil Rights Museum von Tennessee, wo sie als Gipsfigur in einem Bus der Montgomery Verkehrsbetriebe aus dem Jahre 1955 Platz genommen hat. Der angebliche Originalbus soll übrigens im Henry-Ford-Museum in Michigan stehen. Das Museum ersteigerte ihn 2001 bei einer Internetauktion für 492.000 Dollar.
In Alabama wurde sogar ein Gesetz nach ihr benannt. Das Rosa-Parks-Gesetz besagt, dass die mehr als tausend Demonstranten, die in den 1950er und 1960er Jahren für die Rechte der Schwarzen auf die Straße gingen und deswegen verurteilt wurden, rehabilitiert werden. Doch bisher ist noch kein Antrag auf Tilgung eingegangen. Denn auch wenn viele wegen ihres Kampfs für mehr Bürgerrechte jahrelangen Benachteiligungen ausgesetzt waren, waren sie doch stolz, Teil dieser Bewegung gewesen zu sein.
Links: