Bis zu minus 25 Grad in Russland
Wegen der klirrenden Kälte sind in Polen, Russland und Litauen bereits mehrere Menschen gestorben. Seit Jahresbeginn erfroren in Polen 19 Menschen. Seit Winterbeginn erfroren bereits 90 Menschen. Angesichts eines erwarteten Temperaturrückgangs auf minus 20 Grad Celsius und darunter in den kommenden Tagen mahnte das Innenministerium in Warschau am Dienstag daher zu erhöhter Achtsamkeit.
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Vor allem Obdachlose und Betrunkene könnten, wenn sie bei den derzeitigen Minusgraden in Haltestellen oder Hofeingängen einschlafen, leicht erfrieren. Auch die Nachbarn älterer Menschen sollten verstärkt darauf achten, ob ihre Mitbewohner sicher vom Einkaufen zurückgekehrt sind.
Gleichzeitig warnte das Ministerium vor alten fehlerhaften Öfen - seit Winterbeginn starben in Polen bereits 66 Menschen an den Folgen einer Kohlenmonoxidvergiftung.
Zehntausende Polen ohne Strom
Nachdem Eis die Leitungen zum Bersten brachte, waren am Dienstag außerdem Zehntausende Polen ohne Strom. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete, sind in Südpolen etwa 20.000 Haushalte - vor allem im Norden Krakaus sowie in den Städten Nowy Sacz und Tarnow - betroffen. Auch in Ostpolen waren etwa 20.000 Haushalte vom Stromnetz abgeschnitten. Bis zum frühen Nachmittag arbeiteten mehrere hundert Mitarbeiter der Stromwerke an der Reparatur der Leitungen. Vor allem im Osten des Landes sind viele abgelegene Orte auf verschneiten Straßen nur schwer erreichbar.
Insgesamt 190 Kältetote in Russland
In Russland stieg die Zahl der Kältetoten auf etwa 190, wie die Behörden in Moskau der Agentur Interfax zufolge mitteilten. Allein in den vergangenen Tagen starben sieben Menschen an Unterkühlung, fünf davon in der Stadt Tjumen rund 1.700 Kilometer östlich von Moskau. Dort wurden am Dienstag Temperaturen bis minus 25 Grad Celsius gemessen. Seit Beginn des diesjährigen Winters mussten in Russland insgesamt 4.200 Menschen ärztlich behandelt werden.
Bei anhaltenden Minusgraden starb in Litauen eine pflegebedürftige Pensionistin in ihrer unterkühlten Wohnung. Wie die Zeitung „Lietuvos zinios“ am Dienstag berichtete, hatte die Schwester der 78-jährigen zuvor einen tödlichen Herzanfall erlitten. Erst nach mehreren Tagen entdeckten Nachbarn die beiden zurückgezogen lebenden Frauen tot in deren gemeinsamer Wohnung.
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