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Temperaturen steigen am Wochenende

Anfang der Woche hatten Tausende Schüler in Großbritannien Grund zu jubeln. Sie durften dank heftiger Schneefälle zu Hause bleiben, weil rund 3.000 Schulen geschlossen blieben. Die freie Zeit nutzten viele dazu, die Freuden des Winters zu genießen - und so entstanden in zahlreichen Gärten Schneemänner und Iglus.

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Roy Strokes von der britischen Environment Agency, einer Abteilung des Umweltministeriums, reicht das jedoch nicht, wie britische Medien berichteten. Er ließ am Mittwoch mit einem recht unkonventionellen Vorschlag aufhorchen: „Wenn jeder einen Schneemann baut, wird das Tauen verzögert.“ Dadurch will Strokes, so der „Telegraph“, die Gefahr von Überflutungen, die bei einem Anstieg der Temperaturen zu erwarten sind, eindämmen.

Eine Frau mit Kapuze geht vor einem Auto mit britischem Kennzeichen durch starken Schneefall

AP/Scott Heppell

In manchen Teilen Großbritanniens dauerten die heftigen Schneefälle auch am Mittwoch an

Tatsächlich werden schon am Wochenende Plusgrade in ganz Großbritannien erwartet, und zusammen mit heftigen Regenfällen könnte die schmelzende Schneepracht zahlreiche Keller unter Wasser setzen und durch überflutete Straßen zu einem neuen Verkehrschaos führen.

Kein „signifikanter Einfluss“ auf die Schneeschmelze

Simon Keeling von der Wetterwebsite Weatherweb.co.uk warnt, dass durch einen Anstieg der Temperaturen von minus 13 Grad am Freitag auf plus 13 Grad am Dienstag „viel Wasser herumstehen“ werde. Strokes Empfehlung stellte sich jedoch schon bald als Scherz heraus, wie ein anderer Sprecher der Umweltagentur bestätigte.

„Schneemänner bauen macht zwar Spaß“, zitierte die Tageszeitung „Daily Mail“ den nicht namentlich genannten Sprecher, „leider ist es unwahrscheinlich, dass es einen signifikanten Einfluss auf die Geschwindigkeit haben könnte, in der der Schnee schmilzt.“ Das Wichtigste sei, dass man sich informiere, ob man in einer gefährdeten Zone lebe, betonte er. Zudem gebe es die Möglichkeit, sich auf der Website der Evironment Agency für den kostenlosen Warndienst anzumelden.

Chaos am Flughafen Heathrow

Am Flughafen London Heathrow, einem der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt, wurden am Montag mehr als 175 Flüge gestrichen. Bereits am Wochenende waren dort Hunderte Flüge annulliert worden. Auch die Flughäfen in Birmingham, Cardiff, Bristol und Southampton blieben teilweise dicht. Beim Eurostar zwischen London und Brüssel gab es Zugausfälle. Teile wichtiger Autobahnen durch das Land wurden zwischenzeitlich gesperrt. Selbst die Londoner U-Bahn war betroffen.

Typisch britische Häuserreihe mit eingeschneiten Autos davor

AP/Scott Heppell

Nach dem Schneechaos drohen nun am Wochenende Überflutungen

Die Wetterbehörde gab am Wochenende für einige Regionen eine sogenannte Rote Warnung heraus, was selten vorkommt. Damit empfiehlt sie, nur in wichtigen Fällen Reisen zu unternehmen, da bis zu 30 Zentimeter Schnee und zudem Schneestürme zu erwarten waren. Krankenhäuser legten Sonderschichten ein. Am Wochenende waren in Schottland vier Bergsteiger gestorben, nachdem sie von einer Lawine erfasst worden waren.

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