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ÖVP mobilisierte am besten

Die ÖVP hat es bei der Bundesheer-Volksbefragung am Sonntag am besten geschafft, ihre Wähler zu mobilisieren und von ihrer Linie pro Wehrpflicht zu überzeugen. 86 Prozent der ÖVP-Wähler des Jahres 2008 gaben am Sonntag ihre Stimme ab, 80 Prozent von ihnen votierten für die Wehrpflicht.

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Von den SPÖ-Wählern blieben hingegen 32 Prozent zu Hause - von den FPÖ-Wählern sogar 57 Prozent, ergab eine Wählerstromanalyse von SORA im Auftrag des ORF. Das Votum der SPÖ-Wähler der Nationalratswahl 2008 fiel auch weniger klar aus als jenes der ÖVP-Wähler: Denn 63 Prozent der roten Wähler entschieden sich für das von der Partei propagierte Berufsheer und 37 Prozent für die Wehrpflicht. Von den ÖVP-Wählern scherten nur 20 Prozent ins Lager der Berufsheerbefürworter aus.

Nicht wirklich überzeugen konnte offenbar FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache seine Parteianhänger von der Pro-Wehrpflicht-Linie. Nur 43 Prozent der blauen Wähler des Jahres 2008 gingen zur Volksbefragung. 70 Prozent von ihnen stimmten für die Wehrpflicht und immerhin 30 Prozent für das Berufsheer.

Drittel der Grün-Wähler stimmte nicht ab

Aber auch BZÖ-Chef Josef Bucher setzte sich bei seinen Wählern nicht ganz durch - im umgekehrten Sinn. Er hatte einen Boykott empfohlen, aber die knappe Mehrheit der orange Wähler (52 Prozent) nahm an der Befragung teil und entschied sich zu vier Fünftel für die Wehrpflicht. Von den Grün-Wählern blieb ein gutes Drittel (34 Prozent) zu Hause, von den Abstimmenden votierten 69 Prozent für das Berufsheer.

Nichtwähler interessiert auch Bundesheer nicht

Die Grünen stellen damit den zweitgrößten Anteil - 18 Prozent - der Berufsheerbefürworter. Von SPÖ-Wählern kamen 47 Prozent der Stimmen, von ÖVP-Wählern 16 Prozent und neun Prozent von FPÖ-Wählern des Jahres 2008. Zum Wehrpflicht-Ja lieferten die ÖVP-Wähler mit 45 Prozent den größten Anteil, gefolgt von den SPÖ- (18 Prozent), den FPÖ- (13 Prozent) und den BZÖ-Wählern (elf Prozent). Prinzipientreu zeigten sich die Nichtwähler des Jahres 2008. Sie interessierten sich auch nicht für die „direkte Demokratie“ und blieben bei der Volksbefragung nahezu geschlossen zu Hause

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