Syrien: Assads Mutter offenbar in Dubai
Die Mutter des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ist offenbar zu ihrer Tochter nach Dubai gezogen. Wie syrische Anrainer und ein Oppositioneller gestern sagten, hielt sich Anissa Machluf seit etwa zehn Tagen bei Buschra al-Assad auf, der einzigen Schwester des Staatschefs.
Sie ist Witwe des im vergangenen Juli bei einem Anschlag in Damaskus getöteten Armeegenerals Assef Schaukat und lebt seit mehreren Monaten in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Der Chefredakteur der oppositionellen Website All4syria.com, Aiman Abdel Nur, sagte, die Ausreise von Assads Mutter zeige, dass die Unterstützung für den Präsidenten sogar innerhalb der eigenen Familie schwinde.
Analysten zufolge stützt sich Assad auf einen kleiner werdenden Machtzirkel, zu dem auch sein einziger noch lebender Bruder Maher al-Assad gehört. Der 44-jährige Oberst kommandiert die vierte Armeedivision des ersten Armeekorps in der Hauptstadt Damaskus. Die beiden anderen Brüder, Bassel und Madschd, waren 1994 und 2009 gestorben.
Berichte über Chemiewaffeneinsatz
Die syrische Armee soll einem Zeitungsbericht zufolge unterdessen auch Chemiewaffen gegen die Aufständischen eingesetzt haben. Die Ende Dezember in der Stadt Homs verwendeten Stoffe seien aber nicht tödlich gewesen, berichtete die französische Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf westliche Geheimdienstkreise.
Das Blatt deutete an, der Westen würde den Fall herunterspielen und darauf hoffen, dass er sich nicht wiederhole. „Le Monde“ zitierte einen Sprecher des französischen Außenministeriums mit den Worten, eine Untersuchung des Vorfalls habe keine Belege für den Einsatz von Kampfgas oder tödlichen Chemiewaffen ergeben.