Themenüberblick

AQIM rächt sich mit Geiselnahme

Frankreich unterstützt den Kampf der Regierung in Mali gegen islamistische Rebellen. Ein Ziel der Islamisten ist es, den Einfluss des Westens in Nordafrika zurückzudrängen und von „Ungläubigen“ geführte Regierungen zu stürzen. Im Folgenden Informationen zu den wichtigsten Islamistengruppen in Mali:

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM) entstammt der Salafistenbewegung in Algerien. Sie ist seit 2007 aktiv und machte vor allem mit der Entführung von Staatsangehörigen des Westens in Mali, Niger und Mauretanien von sich reden. Die Gruppe ist auch in den Drogen-, Waffen-, und Menschenschmuggel in der Sahara verwickelt.

Der Chef des Afrika-Regionalkommandos des US-Militärs bezeichnete AQIM als reichsten Al-Kaida-Ableger. Ihre Chefs sind die algerischen Extremisten Abdelmalek Droukdel und Salah Gasmi. Gasmi wurde im vergangenen Monat in Algerien festgenommen. AQIM hat seine Ankündigung, Racheaktionen durchzuführen, wahr gemacht und zahlreiche Ausländer gefangen genommen - darunter auch einen Österreicher.

Ansar Dine

Ansar Dine (Verteidiger des Glaubens) ist eine von Tuaregs geführte Islamistenorganisation und unterhält Kontakte zu örtlichen, Al-Kaida nahestehenden Organisationen. Sie propagiert eine strenge Auslegung des Islam, den Salafismus. Finanziell unterstützt wird die Gruppe von der AQIM. Beim Tuareg-Aufstand im vergangenen Jahr verdrängte sie die säkulare Tuareg-Bewegung MNLA, die für einen unabhängigen Staat kämpft. Symbol der mit Turbanen gekleideten Kämpfer ist die schwarze Islamistenflagge.

Reputation erwarb sich Ansar Dine zunächst, da sie im Norden für Ordnung sorgte und Plünderungen verhinderte. Mit der von der Gruppe vorangetrieben Einführung der Scharia brachte sie jedoch schon bald die traditionell eher einem liberalen Islam zugewandten Einheimischen gegen sich auf. Die berühmten heiligen Stätten in Timbuktu ließ Ansar Dine als unislamisch weitgehend zerstören.

Mujwa

Die Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (MUJWA) existiert seit 2011 und gilt als Splittergruppe von AQIM. In ihrer Hochburg Gao setzt sie sich von der algerisch dominierten Hauptorganisation ab, zu der sie jedoch weiter Kontakt unterhält. Ihre Kämpfer rekrutiert sie aus einer ganzen Reihe von Volksstämmen in Mali und der weiteren Region. Die USA stufen zwei ihrer Anführer, Hamad al-Khairy und Ahmad al-Tilemsi, als weltweit operierende Terroristen ein. Die Gruppe ist auch für Geiselnahmen in der Region verantwortlich.

Link: