Der Flair des Urbanen
U-Bahn-Züge und U-Bahnhöfe sind ein beliebter Filmschauplatz. Vom actionreichen Hollywood-Blockbuster bis zum studentischen Kurzfilm: Von Regisseuren wird die U-Bahn gerne als funktionaler Filmdrehort und als Inspirationsquelle beschrieben. U-Bahn-Stationen sorgen schon alleine aufgrund der architektonischen Bauweise für das notwendige großstädtische Flair in Filmen.
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Die New Yorker Subway, die älteste U-Bahn der USA und die längste U-Linie weltweit, wird besonders oft und gerne als Filmschauplatz genutzt - öfters als Kulisse für einen Nebenschauplatz.
Echter „Metro-Thrill“
Im 2009 fertiggestellten Thriller „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ des US-Kultregisseurs Tony Scott „spielt“ die U-Bahn jedoch die Hauptrolle. Mit Denzel Washington und John Travolta als Hauptprotagonisten wurde eine führerlose Subway zum Spektakel. Der Film basiert so wie der Vorgängerfilm aus dem Jahr 1974 „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ auf den Roman „Abfahrt Pelham 1 Uhr 23“ von John Godey.
Auch in Österreich wurde gedreht: Die U-Bahn-Baustelle der 1970er am Wiener Karlsplatz kommt in Michael Winners Spionthriller „Scorpio“ vor. „Scorpio“, von Alain Delon verkörpert, jagt Burt Lancaster in der Rolle als „Cross“.
„Schwarzkappler“ außer Kontrolle
„Subway“ von Luc Besson ist wohl einer der bekanntesten europäischen Filme, die sich dem Leben im „Untergrund“ widmen. Die Geschichte des Films erzählt von einer surrealen Parallelgesellschaft. Das Pariser Metro-System verwendet Bresson als Wohnort für die Hauptfigur des Films, den von Christopher Lambert gespielten Punk Fred, und erzählt von dort aus die Geschichte einer Subkultur.
Im mehrfach preisgekrönten ungarischen Film „Kontroll“ diente im Jahr 2003 das Budapester U-Bahn-System als Hauptschauplatz. Der eher „untypische“ Thriller des ungarisch-amerikanischen Regisseurs Nimrod Antal spielt sich zur Gänze im Metro-Untergrund ab und erzählt die skurrile Geschichte von einem Killer, einer Gruppe von Schwarzfahrern und von Fahrkartenkontrolleuren, die ihren Job viel zu ernst nehmen.
U-Bahn als Schaubühne für Kurzfilme und Dokus
Der deutsche Jungregisseur Matis Burkhardt ließ in seinem Film „Leerfahrt“ 2009 einen arbeitslosen Schauspieler immer wieder in neue Rollen als U-Bahn-Kontrolleur in der Prager U-Bahn schlüpfen. Burkharts Hauptdarsteller und Hauptprotagonist des 19-minütigen Kurzfilms mimte dabei sein schauspielerisches Idol und versuchte auf skurril-anmutende, aber ebenso tragische Weise, einen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Der österreichische Regisseur und Kameramann Timo Novotny widmet dem U-Bahn-System an sich einen ganzen Film: von Wien aus nach New York, Los Angeles, Tokio und Hongkong und weiter nach Moskau. Novotny porträtiert in der 2012 fertiggestellten Doku „Trains of Thoughts“ Städte anhand ihrer U-Bahn-Systeme. Der Film lief im Dezember in den österreichischen Kinos an.
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