Themenüberblick

Offenbar Aufenthaltsort bekannt

Seit Dezember befindet sich ein Österreicher zusammen mit einem finnischen Paar im Jemen in Geiselhaft. Jüngsten Angaben zufolge sollen sich die drei entführten Europäer in den Händen einer Stammesgruppe befinden. Zudem gibt es Hinweise auf den mutmaßlichen Aufenthaltsort.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Demnach sollen sich die Entführten in der Region Chawlan im Südosten von Sanaa befinden, wie zuletzt von jemenitischen Behörden bestätigt wurde. Hinter der Tat soll nach Angaben eines Stammesvertreters der zum Chawlan-Stamm gehörende Clan der Bani Dhebian stehen. Der Stamm wolle mit der Entführung, eine finanzielle Entschädigung für ein von der Regierung enteignetes Grundstück erpressen, hieß es weiter.

Aus Elektronikgeschäft entführt

Bei den drei Entführten handelt es sich um einen Österreicher und einen Finnen, die in Sanaa Arabisch studierten, sowie eine Finnin, die zu Besuch im Jemen war. Die drei waren am 21. Dezember von bewaffneten und maskierten Männern aus einem Elektronikgeschäft in Sanaa entführt worden.

Österreichisches Expertenteam im Land

Im österreichischen Außenministerium will man den Entführungsfall aus „ermittlungstechnischen Gründen“ nicht kommentieren, hieß es jüngst. Ein Team österreichischer Experten sei weiterhin im Land und arbeite gemeinsam mit der EU-Vertretung, dem finnischen Team und den jemenitischen Behörden intensiv an der Lösung des Falles, sagte ein Außenamtssprecher gegenüber der APA.

Entführungen im Jemen sind keine Seltenheit - die Sicherheitslage in dem 24-Millionen-Einwohner-Land ist extrem brüchig. In den vergangenen 15 Jahren wurden laut AFP mehr als 200 Menschen entführt, meist von Stämmen, die damit politische Forderungen an die Behörden durchsetzen wollten. 2005 waren zwei Österreicher im Jemen entführt worden.

Links: