Viel mehr Gewinner als Verlierer
Der Gründer des Modelabels Zara und Mehrheitseigentümer des spanischen Textilriesen Inditex SA, Amancio Ortega, hat im abgelaufenen Jahr so viel Geld verdient wie niemand anderer sonst. Sein Aktienpaket bescherte ihm einen Gewinn von 16,8 Mrd. Euro. Ortegas Vermögen beläuft sich damit laut Berichten vom Mittwoch auf mittlerweile 43,6 Mrd. Euro.
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Ortega ist damit auch der reichste Mann Europas, gefolgt vom Gründer der schwedischen Möbelkette Ikea, Ingvar Kamprad, dessen Vermögen zuletzt 32,5 Mrd. Euro betragen habe. Weltweit liegt der 67-jährige Ortega, der sich zwar schon 2011 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat, aber nach wie vor einen Anteil von fast 60 Prozent an Inditex hält, mittlerweile auf dem dritten Platz hinter Microsoft-Gründer Bill Gates (mit einem Gesamtvermögen rund 47,5 Mrd. Euro).
Gates verdiente im Vorjahr umgerechnet 5,3 Mrd. Euro. Der derzeit reichste Mann der Welt, der mexikanische Telekommilliardär Carlos Slim (America Movil, AMX), steigerte sein Vermögen um 10,2 auf rund 57 Mrd. Euro. Slim ist Großaktionär der Telekom Austria (TA).
Spanisches Label kräftig auf Expansionskurs
Die Aktien von Ortegas Inditex stiegen laut Bericht des Finanznachrichtenportals Bloomberg vom Mittwoch im letzten Jahr um 66,7 Prozent. „Das ist ein wunderbares Unternehmen, das sich gut geschlagen hat und die Gewinne sind bei dieser Leistung ziemlich gerechtfertigt“, zitierte eine Einschätzung der Londoner Barclays Plc.

ORF.at/Christian Öser
Inditex hatte laut Bloomberg zuletzt einen um 27 Prozent gestiegenen Nettogewinn für die Monate von Jänner bis September 2012 gemeldet und ist besonders in Asien und Nordamerika auf Expansionskurs. Weltweit beträgt die Zahl der Filialen fast 5.800. Zur 1975 in Nordspanien gegründeten Inditex (Industrias de Diseno Textil SA) gehören neben Zara sieben weitere Labels, etwa Zara Home, Massimo Dutti, Bershka und Pull & Bear.
Buffett in Spenderlaune
Bis letztes Jahr war Investmentlegende Warren Buffett auf dem dritten Platz des globalen Rankings gelegen. Er verdiente 2012 laut Bloomberg rund 3,85 Mrd. Euro, und das, obwohl der mittlerweile 82-Jährige Millionen Aktien seiner Berkshire Hathaway Holding für karitative Zwecke gespendet hatte.
Gesamtvermögen wuchsen um über 180 Mrd. Euro
Ganz generell gesehen hatten die internationalen Großverdiener im letzten Jahr mehrheitlich nichts zu klagen. Laut dem Bloomberg-Milliardärsindex, einem Ranking der 100 reichsten Personen, stieg deren Gesamtvermögen 2012 um 241 Mrd. Dollar (182,1 Mrd. Euro) auf ein Gesamtvolumen von 1,44 Bio. Euro. Nur 16 der 100 Topverdiener hätten im letzten Jahr unter dem Strich einen Verlust eingefahren.
Facebook und EBX: Ziele zu hoch gesteckt
Deutlich auf der Verliererseite stand laut Bloomberg-Index der Brasilianer Eike Batista, der Inhaber des Unternehmenskonglomerats EBX Group. Er habe knapp über zehn Mrd. Dollar (etwas über 7,5 Mrd. Euro) verloren, was etwas weniger als einem Viertel des (nach Schätzungen) Werts seiner EBX entspricht. Der 56-jährige Batisa habe noch im vergangenen Jahr angekündigt, dass er 2015 der reichste Mann der Welt sein wolle. Sein Mischkonzern ist unter anderem in der Erdöl-, Erdgas-, Stahl-, Logistik- und Immobilienbranche aktiv.
Im Vorjahr habe Batista ein Aktienpaket von knapp über 5,5 Prozent an Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) verkauft. Der Gründer des Sozialen Netzwerks Facebook, Marc Zuckerberg, verlor laut Bloomberg 5,2 Mrd. Dollar (3,93 Mrd. Euro). Grund war der Einbruch des Aktienkurses - zwischendurch um über 25 Prozent - infolge des etwas verpatzten Börsengangs im Mai.
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